Vor über einer Woche kam es nach dem KSC-Heimspiel gegen Zwickau im Schlossgarten zu einer Auseinandersetzung, bei der ein 21-jähriger KSC-Anhänger einem 35-Jährigen ins Gesicht geschlagen haben soll. Das Opfer stürzte und verletzte sich dabei so schwer, dass es wenige Tage später im Krankenhaus verstarb. Am Wochenende vermeldete die Bild-Zeitung dann, dass es sich bei dem vermeintlichen Täter um einen Bundeswehrsoldaten handelt.
Eine Tatsache, die Raphael Fiedler von der Pressestelle der Polizei im Gespräch mit ka-news auch bestätigt. Im Lebenslauf des Täters gebe es bereits einige polizeibekannte Vorfälle, so Fiedler weiter. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Tobias Wagner, nennt hierzu weitere Details: So ist der Mann bereits durch "jugendliche Verfehlungen" aufgefallen. Vor zwei Jahren stand er wegen eines Gewaltdelikts vor Gericht.
"Die Beweislage war aber nicht ganz sicher, es stand auch eine Notlage-Situation im Raum", so Wagner. Er wurde vom Gericht unter anderem zu einer Anti-Aggressionstherapie verpflichtet, "die er auch erfolgreich absolviert hat", sagt Wagner weiter.
Rassistische Beleidigung steht im Raum
Wie kam es zu dem Angriff? Medienberichten zufolge steht im Raum, dass das spätere Opfer den 21-jährigen Angreifer zunächst rassistisch beleidigt haben soll. "Hierzu gibt es keine gesicherten Erkenntnisse", gibt Wagner an. Man gehe diesem Hinweis dennoch nach.
Auch die Tatsache, dass es sich bei dem Tatverdächtigen um einen Bundeswehrsoldaten handelt, habe auf die Ermittlungen der Polizei und der Staatsanwaltschaft zunächst keine weiteren Auswirkungen. "Wir gehen hier wie bei jedem anderen Delikt vor", sagt Wagner.
Mögliche Kampferfahrung erst vor Gericht von Bedeutung
Ein militärischer Hintergrund, wie auch eine Kampfsport-Ausbildung oder ähnliches, habe erst in der Verhandlung eine Bedeutung: "Es kann Auswirkungen haben, wenn die Person kampferprobt ist." Dann könne man annehmen, dass die Tragweite eines Angriffes anders abgeschätzt werden kann. Aber: "Nicht jeder Soldat ist gleich kampferprobt", stellt Wagner klar.
Die Ermittlungen zur Tat laufen weiter. In der vergangenen Woche hat sich die Polizei mit einem Zeugengesuch an die Öffentlichkeit gewandt. Gesucht wurden unter anderem die Ersthelfer, die den 21-Jährigen nach der Tat festgehalten hatten. "Die Passanten sind weitergelaufen, als die Polizisten den Mann in den Polizeiwagen gebracht haben", so Fiedler. Die Helfer, die als wichtige Zeugen gelten, haben sich bislang noch nicht gemeldet. Weiter fehlen noch Zeugen, die Angaben zur Tat machen können.
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