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Karlsruhe: Teurere Tickets: Das schlägt der KVV wirklich drauf

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Teurere Tickets: Das schlägt der KVV wirklich drauf

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    Die beliebte Citysolo Karte kostet ab Dezember glatte 6 Euro. Das entspricht einer Pressteigerung von über sieben Prozent.
    Die beliebte Citysolo Karte kostet ab Dezember glatte 6 Euro. Das entspricht einer Pressteigerung von über sieben Prozent. Foto: ErS

    Gestiegene Energiekosten, gestiegene Personalkosten und Neubeschaffung von Bahnen. Der barrierefreie Ausbau von Haltestellen und die Verbesserung der Kundeninformations-Infrastruktur. Das sind die Gründe, die der KVV nennt und womit er die Fahrpreisanpassungen rechtfertigt. Mit durchschnittlichen 3,9 Prozent lägen diese aber immerhin unterhalb der 4,2 Prozent aus dem vergangenen Jahr, so der Verbund.

    Kinder müssen knapp 10 Prozent drauflegen

    Aber wie sehen die Erhöhungen tatsächlich hinter der Durchschnittsangabe aus? Schaut man genauer hin, zeigt sich ein anderes Bild. Zum Beispiel haben Kinder das größte Nachsehen: Die Einzelfahrkarten wurden hier um 10 bis 30 Cent erhöht. Das führt in einzelnen Preisstufen zu einer prozentualen Steigerung von knapp 10 Prozent. Eine Kinderfahrkarte für sieben Waben kostet künftig zum Beispiel 3,40 Euro statt 3,10 Euro - ein Plus von 9,68 Prozent. Das ist deutlich mehr als der genannte Durchschnittswert von 3,9 Prozent.

    Generell ist die Preissteigerung bei Einzelfahrkarten und Tageskarten deutlich höher ausgefallen. Die meisten Tickets wurden um 4,5 bis 8,5 Prozent teurer - teilweise das Doppelte des vom KVV angegebenen Durchschnittswertes. Nach den Kindereinzelfahrkarten betrifft das vor allem die Regioplus-Karte für fünf Personen: Diese wird um 1,40 Euro teurern und kostet nun glatte 18 Euro, was einer Erhöhung von 8,4 Prozent entspricht.

    Mehr "Glück" für Zeitkartenbesitzer

    Besonders diese Preissteigerungen im Einzel- und Tagesfahrkartenbereich kritisiert auch die Karlsruher Grünen-Gemeinderatsfraktion in einer Pressemitteilung. Im Aufsichtsrat des KVV hätten sie alle Erhöhungen abgelehnt, weil sie in dieser Höhe nicht akzeptabel seien. "Gerade die Tageskarten werden jetzt um 7 bis 8 Prozent noch einmal stark verteuert, obwohl sie gegenüber den früheren 24-Stunden-Karten weniger Leistung bringen", so Johannes Honné, Mitglied im Aufsichtsrat des KVV laut der Pressemitteilung der Grünen.

    Auch die Karlsruher Linke sieht die Erhöhung kritisch und befürchtet einen Attraktivitätsverlust des ÖPNV: "Für die Nutzer des Karlsruher ÖPNV kommt es knüppeldick. Die Bauarbeiten zur Kombilösung machen Straßenbahnfahren zum ärgerlichen Abenteuer. Und nach einem Jahr schon wieder eine Verteuerung der Fahrkarten", heißt es in einer Pressemitteilung.

    Mehr "Glück" haben Besitzer einer Monats- oder Jahreskarte. Hier überschreitet die prozentuale Zunahme die 5-Prozent-Hürde nicht. Bei 3 Prozent geht es los. Mit knapp unter 5 Prozent nimmt vor allem der Tarif für die 9-Uhr-Karte (für 3 Waben) zu. Sie kostet ab Dezember 2 Euro mehr. Nicht stärker zur Kasse gebeten werden dagegen ÖPNV-Nutzer, die Einzelfahrkarten für eine oder zwei Waben kaufen - hier bleibt der Preis gleich.

    Exemplarisch die Preissteigerungen der Einzelfahrkarten

    WabenErwachseneKinder
    1 Wabe1,80 Euro (+ 0,00 %)1,30 Euro (+ 0,00 %)
    2 Waben2,30 Euro (+ 0,00 %)1,30 Euro (+ 0,00 %)
    3 Waben3,30 Euro (+ 6,45 %)1,70 Euro (+ 6,25 %)
    4 Waben4,00 Euro (+ 5,26 %)2,00 Euro (+ 5,26 %)
    5 Waben4,60 Euro (+ 6,98 %)2,30 Euro (+ 9,52 %)
    6 Waben5,30 Euro (+ 6,00 %)2,70 Euro (+ 8,00 %)
    7 Waben6,70 Euro (+ 6,35 %)3,40 Euro (+ 9,68 %)
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