Allein in der vergangenen Saison schlitterten rund 45.000 Karlsruher über die Eisfläche auf dem Schlossplatz. Trotz der hohen Nachfrage und der dadurch verursachten Umsatzsteigerung schreibt die "Stadtwerke Eiszeit" rote Zahlen. Rund 160.000 Euro machte der Gemeinderat nach der abgelaufenen Saison locker, um den Verlust der Veranstaltung auszugleichen. Die Bedingung der Stadträte: Es muss ein Konzept entwickelt werden, wie der Aufwand in den kommenden Jahren reduziert werden kann.
Stadt: "Auch nicht teurer als andere Eisflächen"
Auf diese Forderung hat das Stadtmarketing nun reagiert und ein Konzept entwickelt, das die Kosten für die Stadt in den nächsten Winter kleiner halten soll. Dieses sieht unter anderem eine schrittweise Anhebung der Ticketpreise von Jahr zu Jahr vor. Im kommenden Winter soll ein Ticket pauschal 50 Cent mehr kosten. Auch in der darauf folgenden Saison müssen Schlittschuhfreunde nochmal 50 Cent mehr berappen. Durch die Maßnahme soll der Verlust in den kommenden Jahren halbiert werden. Derzeit zahlen Kinder und Schüler 2,50 Euro, Erwachsene drei Euro.
Des Einen Freud', des Anderen Leid also? Die Stadtverwaltung wiegelt ab. In der Beschlussvorlage der Stadtverwaltung heißt es: "Das Preisniveau bewegt sich auch nach der Erhöhung nicht über den vergleichbaren Open-Air-Eisflächen." Der Aufsichtsrat des Stadtmarketing hat der Preiserhöhung bereits zugestimmt - am Dienstag stimmte der Hauptausschuss im Karlsruher Rathaus ebenfalls dafür. Die endgültige Entscheidung liegt nun beim Gemeinderat.
"Wiederherstellung" Schlossgarten rund 27.000 Euro billiger
Doch das Konzept kommt nicht überall gut an. So sagte Grünen-Fraktionsvorsitzende Bettina Lisbach bei der Ausschusssitzung: "Wir werden diese Entscheidung nicht mittragen, da die Preiserhöhung insbesondere für Kinder zu hoch ist." Geholfen hat die Ablehnung der Grünen nicht - der Hauptausschuss brachte den Beschluss auf den Weg.
Neben der Erhöhung der Ticketpreise will das Stadtmarketing den Verlust auch mit Kosteneinsparung eindämmen: So wird die Wiederherstellung des Schlossplatzes nach dessen Nutzung künftig mit 2.380 Euro kalkuliert - im vergangenen Jahr waren dies noch 29.750 Euro. Andere Wege, Kosten einzusparen, sehen die Verantwortlichen jedoch nicht. Besonders bei Marketing und Werbung sowie dem Programm gebe es auch in Zukunft keine Möglichkeit, die Ausgaben einzudämmen.
Hier gelangen Sie direkt zur Beschlussvorlage (Link führt zu Seite der Stadt Karlsruhe)
"Stadtwerke Eiszeit" zieht Bilanz: 45.000 schlitterten ums Karl-Denkmal
Webcam "Stadtwerke Eiszeit": Eislaufen auf dem Schlossplatz