Gans begründet seinen Gegenantrag damit, dass die vom ehemaligen Konzernchef Jürgen Schrempp und seinem Freundeskreis im "Handstreich" durchgedrückte Aufnahme des US-Firmennamens von vielen Mitarbeitern und Aktionären von Beginn an abgelehnt worden sei. Den Traditionsnamen Benz "durch die als Krisenunternehmen bekannte US-Firma zu ersetzen, wurde stets als willkürlich und stillos empfunden", schreibt Gans, der fast vier Jahrzehnte als Führungskraft tätig war und damit alles andere als ein Unbekannter ist. "Durch die Kontaminierung mit der häufig insolvenzgefährdeten US-Marke" hätte eine "starke Imagebeeinträchtigung des verbliebenen Traditionsnamens Daimler" stattgefunden.
Vor "Misswirtschaft" die Augen verschlossen
Mit einer Rückkehr zu dem Namen Daimler-Benz könnten Vorstand und Aufsichtsrat dokumentieren, dass das Unternehmen an die erfolgreichen früheren Jahrzehnte anknüpfen wolle. Dadurch würde "auch eine gewisse Wiedergutmachung für die jahrelange Frustration der Mitarbeiter, insbesondere in den traditionsreichen Benz-Werken, erfolgen". Gerade diese hätten es verdient, "sich künftig gleichberechtigt mit den Mitarbeitern der Daimler-Werke in der Konzernfirmierung wiederzufinden", so Gans.
Auch der Würzburger Wirtschaftsprofessor Ekkehard Wenger und der Unternehmensberater Leonhard Knoll fordern die Rückkehr zum Namen Daimler-Benz. Beide sind alte Bekannte auf Daimler-Hauptversammlungen und haben dort schon für etliche lange und hitzige Debatten gesorgt. Darüber hinaus wollen sie wissen, wie viel Geld der Konzern für die Namensänderung ausgeben will und verlangen unter anderem etliche Sonderprüfungen. Außerdem fordern sie, dem Betriebsratsvorsitzenden Erich Klemm das Vertrauen zu entziehen, weil er angeblich vor der "Misswirtschaft" des früheren Konzernchefs Jürgen Schrempp die Augen verschlossen habe. Zudem sollen die Hauptversammlungen von 2009 an wie früher wieder in Stuttgart über die Bühne gehen. Dafür gäbe es neue Perspektiven, seit die Messe am Flughafen eröffnet worden ist.
Auch der SPD-Bundestagsabgeorndete Johannes Jung forderte kürzlich im Namensstreit eine Rückbesinnung auf Carl Benz vor Beginn der außerordentlichen Aktionärsversammlung Anfang Oktober (ka-news berichtete). Wenn auch Sie der Meinung sind, der Name des Stuttgarter Weltkonzerns sollte Daimler-Benz AG lauten, dann unterschreiben Sie bei unserer ka-news Unterschriftenaktion "Daimler ohne Benz ist wie Baden ohne Württemberg!"