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Karlsruhe: "Situation bleibt schwierig": Karlsruher Helfer reisen erneut nach Nepal

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"Situation bleibt schwierig": Karlsruher Helfer reisen erneut nach Nepal

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    Nach dem Erdbeben in Nepal Anfang Mai reist nun erneut ein notfallpädagogisches Team der "Freunde der Erziehungskunst in Karlsruhe" nach Nepal.
    Nach dem Erdbeben in Nepal Anfang Mai reist nun erneut ein notfallpädagogisches Team der "Freunde der Erziehungskunst in Karlsruhe" nach Nepal. Foto: (Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners)

    Unmittelbar nach dem Unglück reiste ein Team deutscher Spezialisten in die Krisenregion. Damals mit dabei: Bernd Ruf. Der 61-jährige Pädagoge aus Karlsruhe unterstützte mit zwölf weiteren Ehrenamtlichen traumatisierte Kinder bei der Verarbeitung ihrer Erlebnisse. Seine Erfahrungen vor Ort schilderte er im Gespräch mit ka-news.

    "Geologen befürchten weitere Erdbeben"

    Nun, gut drei Monate nach dem verheerenden Erdbeben, reist erneut eine ehrenamtliche Gruppe der "Freunde der Erziehungskunst in Karlsruhe" nach Nepal. Das Team setzt ich aus erfahrenen Trauma- und Erlebnis-, Theater sowie Kleinkindpädagogen zusammen. Eine Psychotherapeutin, eine Kunsttherapeutin sowie ein Arzt ergänzen die Gruppe. Koordiniert wird das Team von Christopher Huditz, Sozialarbeiter aus Karlsruhe.

    Von 23. August bis 6. September werden die Helfer in Kathmandu, sowie in Bimdhunga und Thimi - den Orten an denen der erste Einsatz stattfand - mit traumatisierten Kindern arbeiten und Fortbildungen im Bereich Notfallpädagogik anbieten.

    "Auch wenn sich die Lage in Nepal inzwischen etwas beruhigt hat und gerade in Kathmandu viele Gebäude bereits wieder aufgebaut sind, bleibt die Situation schwierig. Der Monsun bringt schwere Regenfälle mit sich, Erdrutsche stellen vor allem in ländlichen Gebieten eine Bedrohung dar. Darüber hinaus befürchten Geologen weitere Erdbeben", beschreiben die "Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners" die aktuelle Situation vor Ort in der Pressemitteilung.

    Um Lehrer und Erzieher auf mögliche weitere Beben vorzubereiten und ihnen Methoden an die Hand zu geben, Kinder im akuten Schockzustand zu stabilisieren, bietet das pädagogisch-therapeutische Team Fortbildungen und Workshops an. Dabei sollen laut der Mitteilung sowohl die Grundlagen der Psychotraumatologie vermittelt werden, als auch konkrete pädagogische Methoden geübt werden.

    Team will notfallpädagogisch mit Kindern arbeiten

    Darüber hinaus wird das deutsche Team erneut notfallpädagogisch mit den Kindern arbeiten, heißt es in der Mitteilung. Geplant seien Angebote an allen Orten, an denen das Team bereits direkt nach dem Erdbeben gearbeitet hat. So können sich die Pädagogen und Therapeuten gut drei Monate nach dem Beben ein umfangreiches Bild über das Befinden der Kinder machen und sie in der weiteren Aufarbeitung ihrer Erlebnisse unterstützen. Auf Basis dieser Erkenntnisse sollen im Anschluss weitere Hilfsmaßnahmen geplant werden, heißt es in der Mitteilung.

    ka-news-Hintergrund:

    Die Notfallpädagogik der Freunde der Erziehungskunst basiert auf waldorfpädagogischen Methoden und verwandten Therapieformen. Ein rhythmisch gestalteter Tagesablauf, geregelte Essens- und Schlafenszeiten, Ruhe- und Aktionsphasen sollen den Kindern und Jugendlichen einen neuen Orientierungsrahmen, Sicherheit und Halt geben. Durch die Anregung der Selbstheilungskräfte der Betroffenen wird der Verarbeitungsprozess gefördert und unterstützt.

    Mit erlebnispädagogischen Übungen soll das Vertrauen in sich selbst und seine Mitmenschen gestärkt werden. In den kunst- und erlebnispädagogischen Kursen haben betroffene Kinder die Möglichkeit den traumatischen Erlebnissen neue, schöne Erfahrungen entgegenzusetzen. Bewegungs- und Klatschspiele bringen Freude, lösen innere Erstarrungen und unterstützen die körperliche Koordination. Im Rahmen zahlreicher Einsätze weltweit konnte bereits vielen Kindern geholfen werden, ihre traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten und sogenannte Trauma-Folgestörungen zu mildern. Um ihren Einsatz finanzieren zu können, sind die Freunde der Erziehungskunst auf die Unterstützung durch Spenderinnen und Spender angewiesen.

    Nähere Informationen zu den "Freunden der Erziehungskunst Rudolf Steiners" gibt es hier. (Externer Link)

    Spenden für die Hilfe in Nepal können an folgendes Konto überwiesen werden:
    GLS Bank Bochum
    BLZ 430 609 67
    Konto 800 800 700
    IBAN DE06 4306 0967 0800 8007 00
    BIC GENODEM1GLS
    Stichwort "Notfallpädagogik"

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