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Karlsruhe: Sicherheitskonzept im künftigen Straßenbahntunnel: Viel Licht, Videoüberwachung und übersichtliche Haltestellen für ein sicheres Gefühl

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Sicherheitskonzept im künftigen Straßenbahntunnel: Viel Licht, Videoüberwachung und übersichtliche Haltestellen für ein sicheres Gefühl

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    Sicherheitskonzept im künftigen Straßenbahntunnel: Viel Licht, Videoüberwachung und übersichtliche Haltestellen für ein sicheres Gefühl
    Sicherheitskonzept im künftigen Straßenbahntunnel: Viel Licht, Videoüberwachung und übersichtliche Haltestellen für ein sicheres Gefühl Foto: Alexander Hammer

    Anlass für den Infoabend im K-Punkt, bei dem das Sicherheitskonzept für den U-Strab-Tunnel präsentiert wurde, war die Anregung einer Karlsruher Frauengemeinschaft. "Immer wieder kam das Thema bei ihren regelmäßigen Treffen auf", sagt Karin Schulz von der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen. gegenüber ka-news. 

    "Bei den VBK und der Kasig sind wir damit gleich auf offene Ohren gestoßen", so Schulz. Da vor allem Frauen ein mulmiges Gefühl hätten, wenn sie in den Abendstunden alleine in die unterirdischen Haltestellen müssten, sei man bei den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK) und der Kasig zu dem Entschluss gekommen, dass ein Infoabend die einzige Lösung wäre, um drängende Fragen zu beantworten. 

    Uwe Konrath, der Geschäftsführer der Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (Kasig), erklärte, dass die Sicherheitskonzeption im Tunnel in Betriebs- und Personensicherheit unterteilt ist. Heißt: "Wir als Bauherrin schaffen die Grundlage für die Sicherheit im Tunnel, etwa damit sich keine Platten von den Wänden lösen. Nach der Inbetriebnahme des Tunnels übergeben wir das Sicherheitskonzept der Fahrgäste in die Hände der VBK", so Konrath.

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    Foto: Alexander Hammer

    Durch Videoüberwachung kann im Erstfall eingegriffen werden

    Der 65-jährige Bauingenieur stellte das Prinzip bei der Haltestellenplanung vor: So werden alle Bahnsteige barrierefrei erreichbar sein, pro Bahnsteig soll es je einen Aufzug geben. Außerdem wird es an jeder der insgesamt sieben Haltestellen vier Notrufsäulen geben, bei denen Anrufer direkt mit der VBK-Leitstelle verbunden werden. In jeder Haltestelle wird es als Erste Hilfe-Maßnahme auch zwei Defibrillatoren geben.

    An den Bahnsteigen sowie den Zu- und Abgängen zu den Gleisen wird es auch eine ausgedehnte Videoüberwachung geben. "Denn anders als im öffentlichen Straßenraum hat ein U-Strab-Tunnel die Funktion eines geschlossenen Raumes, in der wir als Betreiber mit Videoüberwachung zur Sicherheit beitragen können", erläutert VBK-Betriebsleiter Ralf Messerschmidt.

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    Foto: Alexander Hammer

    Keine Kioske oder Gewerbeflächen im Tunnel

    Auch beim Brandschutzkonzept wurde eine Vielzahl an Sicherheitsmaßnahmen aufgestellt. Neben unabhängigen Notausgängen an den Bahnsteigen wird es Rauchschürzen sowie Brandschutzverglasungen geben. Auch eine maschinelle Entrauchung durch Ventilatoren wäre bei dem vorgesehen Sicherheitskonzept möglich.

    Im Zuge des Brandschutzkonzeptes der Kasig wird von einer kommerziellen Nutzen der Tunnelflächen abgeraten. Kioske oder andere Läden wird es nach derzeitigem Planungsstand in der U-Strab also nicht geben. Neben der Brandlast begründen die Verantwortlichen die Empfehlung auch mit dem Gedanken, dass man dadurch "die Ansiedlung eines gewissen Klientels" verhindern wolle.

    Helle, übersichtliche Haltestellen und keine "dunklen" Ecken

    Die beiden Verantwortlichen versichern, dass man im Vorfeld der Planungen alles dafür getan habe, damit niemand ein mulmiges Gefühl haben müsse, wenn er auch zu später Stunde im Tunnel auf die Bahn wartet. Konrath spricht von einer "großen, hellen Ausleuchtung" die, weil sie oberhalb der Leitungen angebracht ist, hohe und daher gut einsehbare Haltestellen bieten wird.

    "Insgesamt orientiert sich auch der U-Strab-Tunnel an europäischen Sicherheitsstandards", erklärt Ralf Messerschmidt. Durch die Videokameras, immerhin soll eine dreistellige Zahl an Geräten installiert werden, und die helle Ausleuchtung seien die U-Strab-Haltestellen die, bei denen im Ernstfall schneller eingegriffen werden könnte als an dunklen und einsamen Haltestellen in der Region, stellten die Verantwortlichen klar.

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    Foto: Alexander Hammer

    Einige Besucherinnen hatten dennoch Zweifel: Dass sie den Notrufknopf nicht rechtzeitig vor einem Überfall erreichen können und man nicht direkt mit der Polizei verbunden wird. Zudem komme, dass die Kameras zwar in Betrieb sind, aber nicht dauerhaft überwacht werden, sondern erst auf den Bildschirm in der Leitstelle gespielt werden, sobald ein Notrufknopf aktiviert wurde.

    "Eine dauerhafte Beobachtung der geplanten Kameraanzahl ist personell nicht machbar", stellt Messerschmidt klar. Der VBK-Betriebsleiter weist darauf hin, dass das Personal in der Leitstelle speziell auf die Entgegenahme von Notrufen geschult ist. Zudem sind auch Streifendienste der Polizei und des Ordnungsamtes oder anderer Sicherheitskräfte geplant. "In welchem Umfang das durchgeführt wird, darüber sind wir derzeit noch in Abstimmung", erklärt Kasig-Chef Uwe Konrath.

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