Gespielt wird Footvolley Zwei gegen Zwei – auf einem ganz normalen Beachvolleyballfeld. Am Anfang wird der Ball mit einer Angabe per Fuß über das Netz gespielt, pro Seite sind insgesamt drei Ballkontakte erlaubt, ein Spieler darf den Ball jedoch nicht direkt zwei Mal hintereinander spielen, eine Netzberührung zählt als Fehler - das ist der Teil der dem Beachvolleyball ähnelt. Ansonsten sind bis auf die Arme und Hände analog zum Fußball alle anderen Körperteile erlaubt - so spielen die Profis auch gerne mit dem Kopf.
Kicken auf dem Beachvolleyballfeld
Der Spielball ist ein spezieller Fußball, mit etwas weicherer Oberfläche. Die Ballwechsel sind etwas länger und spektakulärer als beim Beachvolleyball. Grundsätzlich versucht man ein Spiel so aufzubauen, dass der Ball hoch ans Netz vorgestellt wird, damit man mit dem Kopf angreifen kann. Spektakulär sind die so genannten "Shark-Attacks", Angriffe mit dem Fuß über der Netzkante. Nach dem Absprung greift man mit ausgestrecktem Fuß voraus über das Netz an. Die guten Spieler können den Ball dabei richtig mit dem Fuß nach unten schlagen. Angriffe per Fallrückzieher direkt am Netz sind dann die absolute Steigerung. Technisch höchst schwer umzusetzen und unglaublich spektakulär, denn die Netzhöhe liegt ja bei sage und schreibe 2,20 Meter.
Brasilianisches Strandfeeling im Hardtwald
Footvolley oder Futevolei stammt aus Brasilien. Nachdem das Fußballspielen an Stränden verboten wurde, wechselten die Spieler dort auf Beachvolleyballfelder. "In Deutschland ist die Szene noch recht überschaubar, wobei seit gut zwei Jahren eine deutlich positive Entwicklung stattgefunden hat", sagt Marcel Pertinac, der beim KTV auch als Volleyballer und Beachvolleyballer aktiv ist.
Auf Footvolley aufmerksam wurde man in Europa erstmals so richtig im Rahmen der WM 2014, da habe zum Beispiel das ZDF einen Beitrag über die Popularität dieser Sportart in Rio gezeigt, weiß Pertinac. In Deutschland bieten mittlerweile 15 Vereine Footvolley an, es gibt rund 200 aktive Spieler - in Baden ist der KTV derzeit noch der einzige Standort.
Marcel Pertinac selbst kam über Freunde zu der außergewöhnlichen Sportart, die mit Cacau und Ronaldinho auch unter ehemaligen Fußballprofis schon Fans gefunden hat. "Aber die meisten Spieler finden bei Aufenthalten in Brasilien zu dem Sport", berichtet der Stupfericher. Im Beachvolleyball sei es zudem nicht unüblich, dass beim Warm-Up Footvolley gespielt wird. Jonas Reckermann (Olympiasieger Beachvolleyball) hat eine Zeit lang aktiv Footvolley gespielt, Markus Diekmann (Europameister Beachvolleyball) ebenso.
Neue Mitspieler sind immer willkommen
"Wir sind beim KTV 15 Spieler, wobei acht richtig aktive dabei sind. Unsere Damen spielen Fußball beim KSC und beim KIT SC. Bei den Herren ist ein bunter Mix aus vorwiegend Studenten, Schülern und Arbeitnehmern vorhanden. Wir sind aber immer auf der Suche nach neuen Interessenten", erzählt Pertinac. Es gibt Ranglistenturniere, an denen die Karlsruher Footvolley-Spieler teilnehmen.
Aber in erster Linie sei es der enorme Spaßfaktor, der die Menschen zu der Trendsportart bringt. "Technisch und körperlich ist es eine absolut fordernde Sportart. Man glaubt nicht, wie schwer Footvolley ist, wenn man geübten Spielern zusieht. Aber das macht es aus, kein Ball ist verloren", schwärmt der begeisterte Footvolley-Pionier.
Trainiert wird immer montags ab 18 Uhr beim KTV, Zuschauer, interessierte Neulinge, Mitspieler und Neugierige sind jederzeit willkommen. Infos gibt es auf der Webseite des Vereins.