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Karlsruhe: Schock in der Weststadt: Wer hat das "Männle" geköpft?

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Schock in der Weststadt: Wer hat das "Männle" geköpft?

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    Schock in der Weststadt: Wer hat das "Männle" geköpft?
    Schock in der Weststadt: Wer hat das "Männle" geköpft? Foto: ka-Reporterin

    1998/99 war er auf einmal einfach da: Ein privater Künstler hatte in der Karlsruher Weststadt einen kleinen Mann angebracht. Die Beton-Skulptur, die Hände in den Hosentaschen, den Blick gen Himmel gerichtet, wird von den Bewohnern des Karlsruher Stadtteils liebevoll "das Männle" oder "Männlein" genannt. Seither gilt der kleine Mann als beliebte Anlaufstelle. "Wenn man sich zum Beispiel verabredete, dann traf man sich beim 'Männle'", schildert eine ka-Reporterin, die in der direkten Nachbarschaft wohnt, im Gespräch mit ka-news. 

    Am vergangenen Wochenende dann der Schock: "Als ich zusammen mit meiner Tochter unterwegs war, trafen wir eine Bekannte, die uns berichtete, dass dem 'Männle' der Kopf abgeschlagen wurde", erzählt sie. Und tatsächlich: In der Nacht von Samstag auf Sonntag hatten Unbekannte, so bestätigt es eine weitere ka-Reporterin, die Figur beschädigt. Vom Kopf fehlt bislang jede Spur. 

    Ein Bild aus besseren Tagen: das "Männle" in der Karlsruher Weststadt.
    Ein Bild aus besseren Tagen: das "Männle" in der Karlsruher Weststadt. Foto: ka-Reporter Christian Stoy

    Der Ärger in der Weststadt über diesen Vandalismus ist groß. "Wir sind alle schockiert", so die ka-Reporterin, die sich nach eigener Aussage mit ihrer Tochter sogleich in unmittelbarer Umgebung auf die Suche nach dem Kopf des "Männles" machte - ohne Erfolg. "Wer macht sowas", ärgert sich die Anwohnerin, "das 'Männle' ist unser Wahrzeichen, ein Treffpunkt und für so viele kleine und große Menschen eine Freude. Das ist einfach nur traurig und unverständlich!" 

    Gibt es noch Hoffnung für das "Männle"?

    Durch die Meldung der ka-Reporter hat man inzwischen auch bei der Stadt Karlsruhe Kenntnis von der Beschädigung erhalten. "Da der Künstler des Betongusses unbekannt ist, ist eine Reparatur ohne Mitwirkung des Urhebers leider ausgeschlossen", heißt es vonseiten des Presseamts der Stadt Karlsruhe.

    Dem Kulturbüro bleibe deshalb keine andere Wahl, als die beschädigte Skulptur zu entfernen. Dass eine Figur derart beschädigt wird, ist in Karlsruhe nicht die Regel. "Grundsätzlich sind Skulpturen im öffentlichen Raum in der Regel aus robustem Material wie Stein, Bronze oder Stahl, was mutwilliges Beschädigen erschwert", so die Stadt. Die häufigsten Schäden an Kunstwerken entstünden durch Graffiti. 

    Die letzte Hoffnung für das "Männle" der Karlsruher Weststadt liegt nun bei dem Künstler, der die Skulptur vor fast 20 Jahren auf private Initiative aufstellte. Die Anwohner haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Sie hoffen darauf, dass sich die Vandalen doch noch melden: "Vielleicht taucht der Kopf wieder auf." 

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