Der Beschluss beruht auf Erkenntnissen der Polizei im Januar 2025. Im Rahmen internationaler Ermittlungen zu Menschenhandel und Zwangsprostitution wurden sieben Haftbefehle gegen Verdächtige aus Karlsruhe und Rastatt vollzogen.
Die drei Tatverdächtigen sollen Frauen von Ungarn nach Deutschland gebracht und durch Gewalt zur Prostitution gezwungen haben.
Beratungsstellen sind informiert
Oberbürgermeister Frank Mentrup begründet das Verbot mit nachweislichen kriminellen Strukturen zum Nachteil von Prostituierten.
"Die vorliegenden Erkenntnisse, auch im Nachgang zu der öffentlichkeitswirksamen Polizeimaßnahme, zeigen konkrete Belege für kriminelle Organisationsstrukturen zum Nachteil von Prostituierten im Karlsruher Stadtgebiet. Das Verbot ist damit gerechtfertigt", wird er in einer Pressemitteilung der Stadt zitiert.

Das Verbot wurde mit Fachberatungsstellen abgestimmt, um Betroffenen Schutz und Unterstützung zu bieten. Polizei und Kommunaler Ordnungsdienst werden entsprechende Kontrollen durchführen.
14. März, 15 Uhr: CDU sieht wichtiges Signal
"Das Verbot der Straßenprostitution wird endlich auf ganz Karlsruhe ausgeweitet. Damit sendet unsere Stadt ein wichtiges Signal gegen die organisierte Kriminalität", wid CDU-Fraktionsvorsitzender Detlef Hofmann in einer Pressemitteilung der CDU zitiert. Man begrüße die auf sechs Monate begrenzte Maßnahme und stehe weiterhin für ein generelles und dauerhaftes Verbot, so Hofmann.
14. März: Bürgerinitiative begrüßt das Verbot
"Die Stadt Karlsruhe hat per Allgemeinverfügung ab 21.März die Straßenprostitution generell verboten, endlich!", schreibt die Bürgerinitiative Durlach gegen Prostitution in einer Mitteilung an die Presse.
Die Initiative betont, dass Frauen weiterhin beim Ausstieg unterstützt werden sollen – mit legalem Status, Arbeitsplatz und Wohnraum. Sie plädiert, das schwedische Modell einzuführen, das Prostituierte entkriminalisiert und stattdessen die Nachfrage bestraft.