Sicherheit kostet Geld - Geld, das viele Fastnachtsvereine in der Region nicht aufbringen können. So geschehen bei der Narrenzunft in Ittersbach: 2020 wird es dort keinen Fastnachtsumzug geben. Oder wer den Blick auf Bruchhausen richtet: Hier hatten jugendliche Krawallmacher 2015 dafür gesorgt, dass es den traditionellen Umzug seither nicht mehr gibt, zum Leidwesen der engagierten Vereinsmitglieder. Eine Entwicklung, die auch Karlsruher Fastnachts-Chef Michael Maier mit Besorgnis beobachtet.

"Da bricht einfach ein Stück Brauchtum weg", sagt Maier im Gespräch mit ka-news.de. "Und das nur, weil irgendwelche Chaoten das nicht verstehen und für die Party nur mit Alkohol und Drogen funktioniert oder die denken, das sei ein Spiel - ist es aber nicht, das ist Dummheit!" Daher ist Maier froh, dass in Hinblick auf den Karlsruher Fastnachtsumzug die Zusammenarbeit zwischen dem FKF und den Behörden wie Polizei und Jugendschutz reibungslos verlaufe.
"Party geht auch ohne Alkohol"
Auch sei in den letzten Jahren die Präsenz der Einsatzkräfte erhöht worden. "Ich hoffe, dass das Sicherheitsgefühl auch so gut bleibt wie bisher. Neben dem verstärkten Einsatz der Beamten setzen wir auch auf die eigenen Reihen, da sagen wir immer 'Ihr seid Vorbild, feiern geht auch ohne Alkohol'", erklärt Maier.

Er zeigt kein Verständnis für die, die die Tradition nicht beachten. "Wir von den Vereinen bemühen uns, den Brauchtum am Leben zu erhalten und den Menschen Spaß zu bereiten und dann wird es kaputt gemacht - das tut mir im Herzen weh!"
Viel Aufwand - und die Konsequenz sieht keiner
Daher appelliert er an die Vernunft der Besucher am Streckenrand: "Man muss immer bedenken: Das machen die Leute ehrenamtlich, organisieren das in ihrer Freizeit und haften mit ihrem Namen, da steht kein Bürgermeister oder Verwaltungsbeamter dahinter. Die Vereinsvorsitzenden werden dazu auserkoren. In Karlsruhe bin das ich, der den Antrag zum Fastnachtsumzug mit Michael Maier unterschreibt und dafür gerade steht", erklärt Maier.

Das würden die Chaoten, die dann die Umzüge (bewusst) stören, nicht bedenken - ebenso wie die Konsequenzen ihres Handelns: die Absage der Fastnachtsumzüge. "Ich hoffe, dass es bei uns in Karlsruhe nie so dramatisch wird", so Michael Maier, Präsident des FKF, im Gespräch mit ka-news.de.

Bevor sich der Fastnachts-Chef aber Gedanken um den 88. Karlsruher Fastnachtsumzug macht, steht am 11.11. ab 12.11 Uhr der Rathaussturm auf das Karlsruher Rathaus an - bevor es dann in die Weihnachtspause geht und nach dem 6. Januar 2020 die Narren wieder ihr Unwesen treiben werden.