Es ist für viele ein ganz normaler Dienstagmorgen, doch für Fans von Das Fest ist ein besonderer Tag: Der Vorverkauf für die 35. Ausgabe des Karlsruher Kult-Festivals hat begonnen. Ab acht Uhr haben die ersten Vorverkaufsstellen in der Region - von Bühl bis Bruchsal - geöffnet.

Ein erster Blick auf eine Verkaufsstelle in Ettlingen: Schon seit 7.30 Uhr stehen hier die ersten an. Bis um 8 Uhr die ersten Karten über den Tresen gehen, werden etwa 80 Menschen in der Schlange stehen. Schon nach knapp zehn Minuten sind die Tickets für den Samstag ausverkauft. Dabei weiß noch keiner, welche Bands den Mount Klotz besuchen werden. Bislang wurden offiziell Gentleman, Kettcar und Three Fall & Melane bestätigt. Weitere Bandnamen werden die Veranstalter in den kommenden Monaten bekannt geben.

Ortswechsel: Sparkasse Ettlingen, 8.15 Uhr. Noch stehen gerade mal sieben Personen an, doch das wird sich schnell ändern. Durch den Ausverkauf der Samstagstickets bei der benachbarten Stelle, sind viele herüber gewandert. Punkt halb neun öffnen hier die Türen. Es läuft chaotisch ab und binnen kurzer Zeit stehen um die 100 Personen im Foyer der Bank. Wohl dem, der Zeit hat und sich anstellen kann. Eine ältere Dame drängelt sich vor und sofort erschallt es laut: "Hinten anstellen!" Ganz erschrocken reiht sie sich weiter hinten wieder ein.

In der Sparkasse Mühlburg sind derweil schon seit neun Uhr die Tickets ausverkauft. Also nichts wie hin zur Filiale am Marktplatz. Hier stehen die potentiellen Fest-Gänger bis nach draußen vor das benachbarte Lokal. Eine Dreier-Gruppe, die kurz davor ist endlich Karten zu bekommen, erzählt: "Schon seit 8.30 Uhr stehen wir an, und wir standen auch bis draußen vor der Marktlücke!" Die Freude, dass sie gleich Tickets in den Händen halten werden, sieht man ihnen an. Die Drei sind aber auch ein wenig über den Irrsinn schockiert, der sich heute in Karlsruhe bietet. "Das ist schon verrückt", sagt einer.

Um zehn Uhr macht dann auch der offizielle Das Fest-Ticketstand an der Eiszeit vor dem Karlsruher Schloss auf. Drei junge Frauen sind die ersten in der Schlange. "Wir stehen seit 9 Uhr hier an!" Die Laune bei dem Trio ist gut, die Vorfreude riesig. Also um kurz vor 10 Uhr der Rollladen öffnet, geht es bei ihnen ganz schnell und sie halten die Tickets in Händen.

Für alle drei Tage Das Fest haben sie sich ausgerüstet. "Ich hoffe, dass noch coole Bands kommen", sagt eine der drei. Denn Gentleman oder Kettcar seien jetzt nicht so ihr Fall. "Aber sich schon jetzt Karten zu holen, ohne dass man weiß wer kommt - das gehört dazu, wenn man in Karlsruhe wohnt!"

Den Ticketwahnsinn an der Eiszeit schaut sich auch Sven Varsek, Projektleiter von Das Fest, an. Von dem Run auf die Tickets ist auch er immer wieder überrascht. "Ich will aber noch keine Prognose abgeben, wann wir ausverkauft sein werden", sagt er um kurz nach zehn Uhr. "Die ein oder andere Vorverkaufsstelle hat schon seit neun Uhr keine Karten mehr. Vor allem Tickets für den Samstag sind wie immer schnell weg!"
Um elf Uhr waren bei elf der 40 Vorverkaufsstellen schon keine Tickets mehr zu bekommen, eine Stunde später melden insgesamt 28 Stellen, dass sie keine Karten mehr haben. "Wir gehen davon aus, dass wir heute noch nicht ausverkauft sein werden", ergänzt Philipp Schätzle, Pressesprecher bei Das Fest auf Nachfrage von ka-news um zwölf Uhr. Immerhin gehen einige Karten erst ab dem Nachmittag in den Verkauf, etwa im Jubez, das öffnet um 14 Uhr.
Neu für 2019 ist das Namensfeld auf der Karte. Mit einem personalisierten Ticket soll den Verkäufen auf dem Schwarzmarkt entgegengewirkt werden. "Das mit der Personalisierung muss sein", sagt Philipp Schätzle gegenüber ka-news. "Und das Feld sollte möglichst mit dem eigenen Namen ausgefüllt sein und der Karteninhaber seinen Ausweis dabei haben!"

Doch trotz Personalisierung der Karten stehen am Vorverkaufsstart-Vormittag schon zwei Angebote im Internet, Tendenz sicherlich steigend, sobald alle Karten vergriffen sein werden. Bei einem der Verkäufer heißt es "der Höchstbietende erhält den Zuschlag", der andere möchte über 20 Euro - pro Karte.

Einer ruft auf ebay gleich 99 Euro für zwei Karten auf. Doch die Macher von Das Fest werden auch für die kommende Festival-Ausgabe den Schwarzmarkt im Auge behalten. Allein im letzten Jahr wurden über 100 Schwarzmarkthändler abgemahnt.

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