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Karlsruhe: Rettungsgasse in die Köpfe: Es helfen nur härtere Strafen!

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Rettungsgasse in die Köpfe: Es helfen nur härtere Strafen!

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    Die Bildung einer Rettungsgasse ist Pflicht. Eingehalten wird diese jedoch eher selten.
    Die Bildung einer Rettungsgasse ist Pflicht. Eingehalten wird diese jedoch eher selten. Foto: (Archiv)

    Eine Rettungsgasse zu bilden, ist für jeden Verkehrsteilnehmer Pflicht. So ist es im Gesetz geregelt - die Einhaltung dieser Vorgabe ist oft katastrophal. Es wird im Stau gehupt und gedrängelt, schnell noch der Fahrstreifen gewechselt und in enge Lücken gedrückt. Rettungsdienste, die durch das Gedränge zur Unfallstelle vordringen müssen, verlieren durch diese Rücksichtslosigkeit wertvolle Zeit. Noch schlimmer trifft es Unfallopfer, die auf schnelle Hilfe angewiesen sind.

    Rettungsgasse muss in die Köpfe

    Dabei wäre es falsch, Verkehrsteilnehmern pauschal Ignoranz zu unterstellen. Kaum jemand steht schließlich absichtlich im Weg. Trotzdem fällt auf, wie schwer es vielen fällt, sich im Ernstfall richtig zu verhalten. Und das ist nachvollziehbar: Es gibt schlicht kaum Aufklärung. Ministerien, Polizei und Autoclubs halten sich zu sehr zurück - sie müssten die Belehrung über die "Pflicht zur Rettungsgasse" zu ihrer festen Aufgabe erklären. Auch in der Fahrschule sollte sie vermehrt zum Thema werden.

    Zudem müssen die Bußgelder für dieses Vergehen spürbar steigen. Die aktuelle Strafe in Höhe von 20 Euro ist ein schlechter Witz. Beim künftigen Vorgehen lohnt ein Blick nach Österreich: Dort sind an einigen Stellen Hinweisschilder aufgestellt, die an die Rettungsgasse erinnern. Ignorieren die Fahrer diese eindringlichen Aufforderungen dennoch, droht ihnen richtig Ärger: Bis zu 2.180 Euro kann ein solches Vergehen im alpinen Nachbarland kosten.

    Eine Untersuchung des österreichischen Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) macht deutlich: Eine funktionierende Rettungsgasse kann für einen Zeitgewinn von bis zu vier Minuten sorgen. Für Schwerverletzte eine Zeitspanne, die über Leben und Tod entscheidet. Deshalb muss alles getan werden, um die Rettungsgasse in den Köpfen der Autofahrer zu verankern. Wünschenswert wäre eine Lösung des Problems allein durch eine bessere Aufklärung - realistisch dagegen eine drastische Erhöhung der Strafen. Denn die bleibt definitiv im Kopf.

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