Im Jahr 2018 verschwand die Mensa in der Moltkestraße aufgrund von Sanierungsarbeiten hinter einem Gerüst. Bis 2026 wird dort umgebaut.
Im September erfolgte nun der nächste Bauabschnitt, der es notwendig macht, die Essensausgabe für etwa 2,5 Jahre in eine "Ersatzmensa" zu verlagern. Diese befindet sich direkt auf dem angrenzenden Engländerplatz, unmittelbar neben der Mensa Moltke.

Zwar wird in der alten Mensa noch gekocht, aber gegessen wird in der temporären Einrichtung. Das sorgt bei den Betroffenen für Unmut. Der Vorwurf: Die "Ersatzmensa" sei dem Ansturm von Studierenden und Schülern der Hochschule Karlsruhe, Pädagogischer Hochschule und Bismarck-Gymnasium nicht gewachsen. Es gebe zu wenig Sitzmöglichkeiten und zu lange Wartezeiten.

Mittagspause findet oft im Regen statt
"Wir schaffen es während der einstündigen Mittagspause nur ganz knapp oder gar nicht rechtzeitig, mit dem Essen fertig zu werden", berichtet ein Student der Hochschule Karlsruhe empört. Er meldete sich über das ka-Reporter-Formular bei der Redaktion, möchte im Text jedoch anonym bleiben.

"Es kommt nicht selten vor, dass wir über eine halbe Stunde draußen im Regen warten müssen", erzählt der ka-Reporter weiter. "Seit Beginn des Semesters bleibt von Erholung und Stärkung in der Mittagspause wenig bis gar nichts übrig. Das Stresslevel steigt. Die Möglichkeit, die Pause zur Regeneration zu nutzen, ist für viele Studierende stark eingeschränkt."
Cafeteria geschlossen, darum mehr Gäste in der Ersatzmensa
Das Amt für Vermögen und Bau Karlsruhe, das für die Sanierung der Mensa verantwortlich ist, sieht das etwas anders. Die provisorische Mensa verfüge sogar über mehr Sitzplätze als das ursprüngliche Gebäude. "Es wurde eine 1:1-Lösung geschaffen, die den Mensabetrieb während der Bauzeit vollständig kompensiert", antwortet die Amtsleiterin Dagmar Menzenbach in einer E-Mail am 17. Oktober.

Doch dann kam der 18. September: Ein Brand im Gebäude A der Hochschule Karlsruhe beschädigte das Dach so stark, dass Aula, Bibliothek und Cafeteria geschlossen werden mussten. Dadurch entfielen weitere Sitz- und Speisemöglichkeiten für die Studierenden, was letztendlich zu den Engpässen in der Ersatzmensa führte – und diese Situation wird voraussichtlich anhalten, bis die Schäden im Gebäude A behoben sind.

"Wir gehen davon aus, dass die Inbetriebnahme der Cafeteria noch in diesem Jahr erfolgen kann, was zur Entlastung der Mensa Moltke beitragen wird", fügte Menzenbach hinzu. Eine Übergangslösung nennt das Amt nicht.