Sehr lange schon ist die "Südumfahrung Hagsfeld" Diskussionsthema. Zwischen den Stadtteilen Hagsfeld und Rintheim soll eine neue Straße gebaut werden, die die Autobahn 5 mit der Landstraße 560 verbindet. Diese führt mit dem Namen Haid-und-Neu-Straße mitten durch die beiden Ortschaften. Das Ziel: Die Stadtteile sollen vom Durchgangsverkehr entlastet werden.

Doch nicht alle Bürger sind von der Idee der Verkehrstrasse überzeugt. Sowohl aus Rintheim als auch aus Hagsfeld wird die Kritik laut. Zuletzt wurde eine Online-Petition gestartet, die derzeit (Stand Montag, 17. Februar) rund 2.000 Unterschriften zählt.

Diese Petition wird heute, am Montag, den Fraktionen des Karlsruher Gemeinderates übergeben. Dazu versammeln sich die Gegner der Umfahrung zum Protest auf dem Karlsruher Marktplatz.
Denn: Eigentlich sollten der Karlsruher Gemeinderat morgen bei seiner Sitzung entscheiden, welche der beiden Varianten - Brücke oder Unterführung - realisiert wird. Dann wäre der Weg frei für den nächsten Schritt: Das Planfeststellungsverfahren des Regierungspräsidiums.
Brücke oder keine Brücke: Entscheidung wurde vertagt
Doch: Die Entscheidung wurde vertagt. "Es haben sich noch offene Punkte gezeigt, für die eine weitere Vorbesprechung notwendig ist", teilt die Stadt auf Nachfrage von ka-news.de mit. Welche Aspekte dies im Detail betreffe, darüber könne man im Moment keine weitere Auskunft geben.
Obwohl das Thema morgen im Gemeinderat also nicht zur Debatte stehen wird, finden die Umfahrungs-Gegner heute vor dem Karlsruher Rathaus zusammen, um ihre ablehnende Haltung deutlich zu machen.

Einer von ihnen ist Anwohner Frederick Frey. "Ich laufe jeden Abend von Rintheim nach Hagsfeld", sagt er im Gespräch mit ka-news.de. Die Umfahrung sei ein großer Eingriff in die Natur. "Es gibt dort nicht so viele grüne Ruhezentren."
Auch die Jugendlichen von "Fridays For Future" haben sich angekündigt. "Die bis zu 70 Millionen Euro, die in dieses Projekt fließen, sollen besser in das Klimaschutzkonzept der Stadt investiert werden", sagt Annika Kelber im Gespräch mit ka-news.de. "Der Bau frisst viele Ressourcen und stößt viel CO2 aus."

Die Planungen der Südumfahrung Hagsfeld sind jedoch schon weit fortgeschritten. Der nächste Schritt wäre, dass sich die Gemeinderäte für eine der Varianten - einer Brücke für 55 Millionen oder einer Unterführung für rund 70 Millionen Euro - entscheiden. Bis die Bagger letztendlich rollen, werden selbst nach der Entscheidung noch mehrere Jahre verstreichen.