"Wir befinden uns in einem unvergleichlichen, existenziellen Notstand. Doch es bleibt ruhig. Kein Aufschrei, keine Empörung. Die langen Laufzeiten der tödlichen Fracking-Verträge sind ein weiteres Beispiel dafür, dass Politik und Fossil-Industrie zwar von Klimaneutralität reden, aber gleichzeitig alles dafür tun, den notwendigen Ausstieg aus den Fossilen zu verzögern", wird eine der Teilnehmerinnen in einer Pressemitteilung zitiert.
Unter anderem plakatierte die Letzte Generation die Innenräume der EnBW, lösten Feueralarm aus und seilten sich mit einem großen Banner vom Dach des Gebäudes ab. Die Botschaft: "Notausstieg aus Öl, Gas und Kohle”

EnBW nicht das erste Mal im Fokus
Nach Angaben der Letzten Generation seien die Klimaschützer in den vergangenen Wochen rund um die Zentralen der EnBW und LBBW 10 Mal aktiv gewesen. Als Grund nennen die Aktivisten die "Verträge der EnBW, die vorsehen, bis zum Jahr 2046 weiter klimaschädliches Fracking-Gas zu verbrennen."

9.37 Uhr: Durlacher Allee Richtung Innenstadt blockiert
Auf Nachfrage der Redaktion kann eine Polizeisprecherin die Aktion bestätigen. Der Anruf aus der EnBW-Zentrale ging um 8.10 Uhr bei der Polizei ein. Neben der Kletteraktion und den Plakatierungen in den Innenräumen würden einige Aktivisten auch die Durlacher Allee blockieren. Ob das angemeldet wurde, kann die Sprecherin weder bestätigen noch dementieren.

Aktualisierung, 11.05 Uhr: Keine Verkehrsbehinderung mehr
Auf erneute Nachfrage der Redaktion wurde nun bestätigt, dass der Verkehr seit 10.45 Uhr wieder frei fließen könne.

15.32 Uhr: EnBW bezieht Stellung
Der Sprecher der EnBW, Hans-Jörg Groscurth erklärt auf Anfrage von ka-news.de, dass die "Letzte Generation" in den vergangenen Wochen wiederholt bei der EnBW in Karlsruhe demonstriert habe. Das Unternehmen habe stets betont, dass sie das Anliegen und die friedliche Demonstrationen respektieren, auch wenn sie einen anderen Blickwinkel auf die von der Bewegung angesprochenen Thematik haben. "Dies gilt nach wie vor", so Groscurth.
Doch mit der Aktion am 4. September habe sich die Letzte Generation teilweise über Grenzen hinweggesetzt, "die wir als Unternehmen und zum Schutz unserer Mitarbeiter ziehen müssen", betont der Sprecher. Das betreffe unter anderem die mutwillige Auslösung eines Brandalarms oder Aktionen innerhalb des Gebäudes. Als Unternehmen der kritischen Infrastruktur habe die EnBW an dieser Stelle auch eine besondere Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit.
Vor diesem Hintergrund prüft das Unternehmen derzeit, rechtliche Schritte einzuleiten. Groscurth schließt: "Wir behalten uns für künftige Aktionen auch weitergehende Maßnahmen zum Schutz unserer Mitarbeiter und Liegenschaften vor."