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Karlsruhe: Online auf Verbrecher-Jagd: Karlsruher Polizei ermittelt via Facebook

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Online auf Verbrecher-Jagd: Karlsruher Polizei ermittelt via Facebook

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    Die Polizei Karlsruhe ist seit einiger Zeit auch im sozialen Netzwerk Facebook präsent.
    Die Polizei Karlsruhe ist seit einiger Zeit auch im sozialen Netzwerk Facebook präsent. Foto: Screenshot: Facebook/Archiv

    "Liebe Facebook-Nutzer", lauteten die ersten Worte der Karlsruher Polizei am 18. Januar 2013, "das Polizeipräsidium Karlsruhe ist seit heute vorübergehend in Facebook präsent. Wir möchten euch aus aktuellem Anlass über die derzeit verbreiteten Giftköderwarnungen für Hunde- und Katzenbesitzer im Stadt- und Landkreis Karlsruhe informieren und damit zu einer Versachlichung beitragen."

    Bereits beim ersten Post drückten 347 Personen den Like-Button, 159 teilten den Beitrag. Die ersten Kommentare auf den Facebook-Auftritt der Polizei fielen ausnahmslos positiv aus: Vielfach wurde der Wunsch geäußert, dauerhaft auf der Plattform präsent zu bleiben. "Das könnte der Anfang für ein sensationelles Netzwerk gegen Verbrechen werden", malte sich gar ein Nutzer aus. Die Realität sieht nüchterner aus.

    Erfolgsquote lässt sich nicht festlegen

    Nur vereinzelt gingen in der Vergangenheit Hinweise auf die Veröffentlichungen in Facebook ein, die an die zuständigen Fachbereiche weitergeleitet worden sind, resümiert die Karlsruher Polizei. "Eine exakte Quote lässt sich allerdings nicht ohne weiteres festlegen, zumal wir nicht in jedem Fall Rückmeldungen über Erfolge oder Misserfolge der Mitteilungen beziehungsweise Ermittlungen erhalten", sagt Polizeisprecher Sven Brunner.

    "Meist beschränken sich die Eingänge von Hinweisen auf Tipps und Anregungen zu den veröffentlichten Themen, wofür wir auch sehr dankbar sind", so Brunner, "eingehende Nachrichten werden nach deren Bewertung an die zuständigen Einheiten des Polizeipräsidiums zur Einleitung der erforderlichen Ermittlungen weitergeleitet. Aufgrund der Komplexität und auch der Vielzahl dieser Mitteilungen lassen sich Aussagen über Erfolge oder Misserfolge nicht ohne weiteres nachvollziehen."

    Gesucht werden Zeugen - Gefahndet werden darf nicht

    Weiterhin gibt es Fälle, bei denen die Polizei Facebook nicht einsetzen kann: "Aufgrund von datenschutzrechtlichen Einschränkungen nutzt die Polizei Baden-Württemberg derzeit noch nicht die Möglichkeit einer Fahndung über Facebook." Vielmehr setzt man bei Facebook-Posts auf Meldungen der täglichen Presseberichterstattung, die die gewünschte Personengruppe sonst nicht erreichen könnte. "Neben der Suche nach Zeugen wollen wir beispielsweise auch durch Informationen zu bestimmten Themen und Veranstaltungen dem Bedürfnis der Zielgruppe nachkommen."

    Wie es mit der Online-Verbrechensbekämpfung weitergehen könnte, machen die Kollegen in Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Berlin vor und zwitschern kräftig auf dem Kurznachrichtendienst Twitter: Die Berliner Polizei besitzt gleich zwei Accounts - einen für dieregulären Meldungen und einen weiteren für Updates über aktuelle Einsätze. In Baden-Württemberg hält bislang die Stuttgarter Polizei ihrer Follower auf dem laufenden.

    Online geht noch viel mehr

    Einen neuen Weg ging erstmals die Polizei in Göttingen: Sie begleitete im Mai 2013 einen Blitzmarathon auf Facebook und kündigte die Messstellen in Niedersachsen auf der Facebook-Seite an. Mit einem Klick auf die Seite 'PD Göttingen aktuell' konnten alle Autofahrer einen Service aktivieren, über den sie auf dem Smartphone oder Computer Infos über alle Kontrollstellen erhalten. Zum Ende der Aktion hatte der Account  über 6.000 Fans gesammelt, einen großen Verbreitungsgrad erzielt und wahrscheinlich einige Unfälle verhindert.

    Soweit ist man in Karlsruhe noch nicht: Hinweise zu Großveranstaltungen und Demonstrationen gibt es bislang über Facebook. Die Online-Möglichkeiten zur Verbrechensbekämpfung sind also noch lange nicht ausgeschöpft.

    Mehr zur Polizei auf Facebook

    Zur Facebook-Seite der Polizei geht es hier!

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