"Wir gehen davon aus, dass der Punkt, an dem die Öffentlichkeit in größerem Ausmaß informiert werden kann, Ende April erreicht werden kann", heißt es von Bernd Wnuck, Pressesprecher der Stadt Karlsruhe, auf ka-news-Anfrage. "Es bleibt dabei, dass sich KSC und Stadt nach wie vor in Gesprächen befinden, die sich im Augenblick noch hinziehen."
Laut Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) steht dieser Zeitpunkt nun fest: Zunächst im gemeinderätlichen Hauptausschuss am 17. April, dann am anschließenden Gemeinderat am 24. April, sollen Weichen für den Stadionbau gestellt werden.
Beleuchtet werden bisherige Erkenntnisse und laufende Verhandlungen mit den Bietern, ist dem BNN-Artikel vom 16. März zu entnehmen. Wie die Stadt gegenüber ka-news bestätigt, soll die Abtragung der Wälle als Vorabmaßnahme auf der Tagesordnung stehen. Bereits am vergangenen Freitag kam der Betriebsausschuss des kommunalen Eigenbetriebs "Fußballstadion im Wildpark" zu einer Sitzung im Rathaus zusammen.
Warum dauert die Entscheidung so lange?
Eigentlich sollte die Entscheidung über den Baukonzern, welcher den Stadionkörper bauen wird, bereits im Dezember fallen. Doch zu diesem Zeitpunkt teilte die Bauherrin mit, dass die Bieterangebote für den Bau des neuen Fußballstadions den vorgegebenen Kostenrahmen von insgesamt 113,7 Millionen Euro übersteigen. Stadt und KSC müssen Bauabläufe und Leistungsinhalte erneut überprüfen, auch alternative bauliche Teillösungen werden einer detaillierten Betrachtung unterzogen.
Denn: Der vom Gemeinderat vorgegebene Kostenrahmen von 76,8 Millionen Euro (netto) für Stadion und Hospitality-Parkhaus muss eingehalten werden - wird es teurer, wäre die Stadt Karlsruhe bei einer Überschreitung des Kostenrahmens, und das scheint der Fall zu sein, zur Aufhebung des Vergabeverfahrens berechtigt. Dann müsste erneut über das Projekt abgestimmt werden.
Zu den Details des Verfahrens bewahren die Stadt Karlsruhe und Karlsruher SC nach einem kurzen Schlagabtausch im Dezember in den Medien jetzt Stillschweigen: Welche zeitlichen Verzögerungen zu erwarten sind, wie hoch die Überschreitung der Kostengrenze ist und wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist - diese Antworten bleiben vorerst aus. Sie soll es nach Abschluss des Vergabeverfahrens geben. Die Stadt bestätigt Ende März gegenüber ka-news lediglich, dass man bis zum Ende des Jahres eine Entscheidung getroffen haben möchte.
Welche Kosten können gesenkt werden?
Demnach arbeiteten sich die Verantwortlichen durch die "Funktionale Leistungsbeschreibung" (FLB), welche zwischen Stadt und KSC für die Ausschreibung des Neubau verhandelt worden ist. In der politischen Landschaft positionierten sich derweil die Parteien - der Erhalt der Haupttribüne wurde zum Teil als Lösung in der Kostenfrage gesehen . Zur Debatte könnten weiterhin die hohen Kosten für die Beseitigung der Erdwälle - welche aus Trümmerschutt bestehen - sowie der Umbau im laufenden Betrieb stehen.
Ausgeschrieben war Stadionkörper, Parkhaus ("oberirdischer Großgarage"), TV-Compound, Provisorien für den Spielbetrieb und Abbrucharbeiten. Zuletzt wurde das Parkhaus mit rund elf Millionen Euro, der Stadionkörper inklusive Parkhaus mit rund 75 Millionen Euro und die Infrastrukturmaßnahmen mit rund 28 Millionen Euro veranschlagt. Geplant war die Fertigstellung des Stadions für die Spielzeit 2020/21.
Der verzögerte Zeitplan soll keine Auswirkungen auf die Bauarbeiten am neuen Stadion haben: Sobald das Vergabeverfahren erfolgreich abgeschlossen worden ist, könnten die Baumaßnahmen am Stadionkörper zügig starten, so die Bauherrin.
Nach jahrelangen Diskussionen steht seit 2016 fest, dass Karlsruhe für 113 Millionen Euro ein neues Fußballstadion erhält. Gebaut wird im laufenden Spielbetrieb, Bauherrin ist die Stadt Karlsruhe mit einem kommunalen Eigenbetrieb. Der Baubeginn war für Frühjahr 2018 angesetzt, inzwischen liegt das Datum bei Mitte 2018. Aktuell steht eine Entscheidung über den Baukonzern aus - sie soll bis zum Ende des Jahres fallen.
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In der Originalversion des Artikels wurde von einer Entscheidung über den Bieter für den Neubau des Stadions von Stadt Karlsruhe und Karlsruher SC im April gesprochen. Dies wurde nachträglich korrigiert. Eine Entscheidung über den Baukonzern soll bis zum Ende des Jahres fallen. Im April wird der Gemeinderat zunächst über die Abtragung der Erdwälle als großer Kostenpunkt beim Neubau entscheiden.



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