Die Wiese am Rand der Heidenstückersiedlung wird gerne als Hundespielplatz genutzt, noch stehen lediglich ein paar kleine Obstbäume hier. Seit über 20 Jahren gehört die als Friedhof geplante Fläche der Stadt, doch genutzt wird er bis heute nicht. "Vorerst gibt es hier keinen Bedarf", so Bürgermeister Klaus Stapf. Daher kam der Bürgerverein Grünwinkel im Rahmen des Projekts "Meine grüne Stadt" auf die Idee, hier einen Wald zu pflanzen. "Wir wollten hier unbedingt einen Wald, zwar erst an anderer Stelle, denn das hat Mehrwert", so Karin Armbruster, Erste Vorsitzende des Bürgervereins Grünwinkel. Jetzt soll der Wald auf der etwa 0,5 Hektar großen Fläche angepflanzt werden.

2.000 Bäume sollen später hier stehen. Weil die Fläche ein Friedhof bleiben muss, soll hier ein Bestattungswald entstehen. "Wir haben noch keinen Bestattungswald in Karlsruhe", sagt Stapf im Gespräch mit ka-news. "Doch wir sehen die Tendenz, dass immer mehr Menschen diese Art des Begräbnis wollen", so Stapf weiter. Der Trend geht schon seit Jahren weg von der Erdbestattung hin zum Urnengrab. So ein Bestattungswald braucht schließlich von den Angehörigen keine Grabpflege.

Noch 30 Jahre, bis hier das Bestattungswäldchen steht
In den kommenden Jahren sollen die Bäume gepflanzt werden. Das machen die Schüler der Grundschule Grünwinkel in enger Zusammenarbeit mit dem Forstamt der Stadt Karlsruhe und dem Team der Waldpädagogik. Die Stadt beteiligt sich nur finanziell an dem Bürgerprojekt: "Das wird relativ günstig für uns, denn wir bezahlen lediglich die Bäume", so Bürgermeister Klaus Stapf. Alles andere machen die Bürger Grünwinkels.
Ab Herbst pflanzen dann die Schüler der dritten und vierten Klassen die ersten Bäumchen. "Ich verspreche mir viel davon, dass die Bürger bei diesem Projekt von Beginn an integriert sind", sagt Stapf. Er freut sich, dass es nun losgeht. Doch bis hier die ersten Menschen bestattet werden können, dauert es noch mindestens 30 Jahre.