45 Stimmen konnte Høyem auf sich vereinen. Insgesamt hatten sich laut Angaben der FDP-Geschäftstelle in Karlsruhe rund 50 von 296 Mitgliedern in Neureut zur Wahl des neuen geschäftsführenden FDP-Vorstandes eingefunden. Zum stellvertretenden Kreisvorsitz wurden Ulrike Heiden, Christoph Schneider und Thomas Laschuk bestellt. Weiterhin wurde das Amt des Schriftführers, Thomas Kalesse, und des Schmatzmeisters, Carmen Janner-Werner, neu besetzt.
Høyem: Demut, Stolz und Selbstbewusstsein
Høyem will als Kreisvorsitzender neben einer effektiven und professionellen Organisation ein gutes Klima für offene Debatten schaffen und der "liberalen Stimme in Karlsruhe ihre Stärke und ihren Einfluss zurück geben". Heinz Golombeck entschied nach dem enttäuschenden Abschneiden der FDP auf Bundesebene, die Führung der Liberalen in Karlsruhe niederzulegen. Der 65-Jährige lenkte sechs Jahre die Karlsruher Liberalen.
Tom Høyem zeigt sich über seine Wahl zum Kreisvorsitzenden erfreut und will seine neue Aufgabe mit Demut, Stolz und Selbstbewusstsein erfüllen. Demut hinsichtlich der Mammutaufgabe, die FDP zum politischen Erfolg zurückzuführen; Stolz sei der gebürtige Däne auf das Zeichen einer bestmöglichen Integration mit seiner Wahl zum Kreisvorsitzenden. Selbstbewusst sollten sich seiner Meinung die Karlsruher Liberalen zeigen, denn: Sie sollten trotz des schlechten Ergebnisses bei der Bundestagswahl nicht vergessen, dass die Karlsruher FDP Teil einer internationalen liberalen Bewegung ist, die überall in der Welt wächst.
2017 soll die FDP wieder in den Bundestag einziehen
"Die bevorstehende Kommunalwahl und EU-Wahl sind selbstverständlich wichtige Aufgaben für die FDP und stehen im Zentrum unserer Arbeit hier." Sie seien aber auch Zwischenstationen auf dem Weg, die auf lokaler Ebene erneuerte liberale Stimme 2017 wieder in Bundestag zu bringen 2017, ist sich Høyem sicher.
Auf der politischen Agenda des neuen Karlsruher FDP-Chefs steht derzeit zuoberst die "fatale Entwicklung der Arbeit des städtischen Amtes für Abfallwirtschaft". Die Liberalen wünschen sich eine Ausschreibung und Vergabe der "Blauen Tonne" in private Hand; bislang wird die Tonne durch das Amt für Abfallwirtschaft (AfA) der Stadt verwaltet. Zu diesem Thema will die Karlsruher FDP am kommenden Dienstag in der letzten Gemeinderatssitzung diesen Jahres Stellung nehmen. Einen ähnlichen Vorstoß der Liberalen zum Thema Abfallwirtschaft gab es 2012: Damals sprachen sie sich gegen eine Zwangstonne aus.