Der Startschuss fällt Mitte Juli: Dann beginnen die VBK in Zusammenarbeit mit dem Tiefbauamt der Stadt Karlsruhe mit umfangreichen Gleis- und Straßenbauarbeiten in der Oststadt. Schwerpunkt der Baumaßnahme ist der barrierefreie Ausbau der Haltestelle am Hauptfriedhof sowie der Haltestellen-Neubau auf Höhe der Essenweinstraße.
Aufgrund der anstehenden Baumaßnahmen wird der Bahnbetrieb in der Tullastraße zwischen 17. Juli und 9. September komplett eingestellt. Pendler müssen dann auf einen Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen den Haltestellen Hirtenweg, Rintheim und Tullastraße ausweichen. Die Busse verkehren tagsüber im Zehn-Minuten-Takt, abends und sonntags im 20 Minuten-Rhythmus, so der Plan der Verkehrsbetriebe.
Eine neue Haltestelle entsteht
Konkret gliedern sich die Maßnahmen in zwei Baufelder mit je zwei Bauphasen. Baufeld eins befasst sich mit einem barrierefreien Ausbau der Haltestelle Hauptfriedhof. Es werden Gleise erneuert sowie das Gleisdreieck ausgetauscht. Im zweiten Bauabschnitt finden Gleisbau- und Leitungsarbeiten statt. Zudem soll hier eine neue Haltestelle auf Höhe der Essenweinstraße gegenüber der Tullaschule entstehen. Im Gegenzug wird die Haltestelle Rintheimer Straße künftig entfallen.
Doch die Pläne treffen nicht überall auf Zustimmung. Bei der offiziellen Informationsveranstaltung bemängeln einige Anwesenden die hohe Haltestellendichte, die sich durch den Neubau ergibt. Zwischen der Durlacher Allee, der Tullastraße, der Essenweinstaße und demHauptfriedhof liegen nach Angaben der Bürger "nicht mal 200 Meter", heißt es. Die VBK halten dennoch an dem Plan fest. "So ist es besser als vorher. Die Anbindung zwischen Rintheimer Straße und Tullastraße ist einfach zu weit", erklärt Thomas Rupp.

Autofahrer müssen sich auf Straßensperrungen einstellen
Ein weiteres Problem: die Einschränkungen für Autofahrer. Die erste Bauphase hat ihren Schwerpunkt auf der östlichen Fahrbahn der Tullastraße. Vom 17. Juli bis 10. September wird der Bereich zwischen Haid- und Neu-Straße sowie der Jordan-Straße gesperrt. Eine Wendemöglichkeit für Fahrzeuge über die Gleise zwischen der Welcker- und Jordanstraße wird nach Aussage der VBK eingerichtet.
17. Juli bis 6. August folgt dann eine Straßensperrung im zweiten Baufeld zwischen Gerwigstraße und Striederstraße. Zwischen 7. August und 10. September ist dann die Strecke zwischen Striederstraße und Rintheimer Straße für Autofahrer gesperrt.
Nach den Sommerferien startet die zweite Bauphase auf die westliche Seite der Tullastraße. Die östliche Straßenseite ist dann wieder befahrbar. Vom 11. September bis 18. November ist die Tullastraße zwischen Haid- und Neu-Straße bis einschließlich Tullastraße 18 unpassierbar.
Bis 31. Oktober wird außerdem der Bereich zwischen Striederstraße und Schückstraße gesperrt. Für zirka vier Tage muss zudem das Gebiet von der Rintheimer Straße bis zur Gerwigstraße für den Autoverkehr abgeriegelt werden. Grund hierfür sind Straßenarbeiten an den Bahnübergängen.
Wohin mit den Autos?
Besonders mit Blick auf die Parksituation während der Bauarbeiten sorgt das bei den Bürgern für große Verärgerung. So ist der Zugang zu einer Tiefgarage mit 30 Fahrzeugen nicht möglich. Ergo müssen die Autos an anderer Stelle abgestellt werden. "Das geht nicht", beschwert sich einer der Anwohner lautstark. Thomas Rupp stellt in Aussicht, "private Parkplätze von Gewerbetreibenden für die Bewohner anzumieten", was allerdings noch nicht sicher sei.
"Das können Sie uns nicht zumuten", erklärt ein weiterer Anwohner. Seine Frau habe eine schwere Behinderung, weshalb er gezwungen sei, mit seinem Auto vor dem Haus zu halten. Rupp entgegnet: "Die Baumaßnahmen sind notwendig. Es gibt kein zurück. Während der Bauzeit werden keine Fahrzeuge auf die Tullastraße gelassen". Lediglich für Rettungsfahrzeuge und Abfalltransporte sei die Zufahrt gewährleistet, so Rupp. Der besorgte Anwohner droht den VBK daraufhin mit "rechtlichen Schritten".
2018 weitere Baustellen in der Oststadt
Wirklich abkühlen kann Rupp die hitzige Diskussion nicht. Zwar betont er, dass die VBK die Beeinträchtigungen für die Bewohner so gering wie möglich halten wolle, gibt aber zu bedenken: "Wir können leider nicht auf alle individuell eingehen". Die Parkplatzsituation wird zudem auch nach den Baumaßnahmen nicht angenehmer. "Es werden Parkplätze wegfallen", kündigt Rupp an.
Auch 2018 wird es in der Oststadt nicht weniger Baustellen geben. Sowohl in der Haid- und Neu-Straße als auch in der Tullastraße (Durlacher Allee) sowie am Durlacher Tor wird fleißig gebaut. Welche Maßnahmen dann konkret anstehen, wollen die Verantwortlichen bislang noch nicht verraten. Über die Einzelheiten informieren die VBK nach eigener Aussage Ende des Jahres.