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Hagsfeld: Neue DB-Strecke durch das Nadelöhr Hagsfeld "ist unmöglich": Die Angst der Bürger vor noch mehr Zügen und Lärm

Hagsfeld

Neue DB-Strecke durch das Nadelöhr Hagsfeld "ist unmöglich": Die Angst der Bürger vor noch mehr Zügen und Lärm

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    Ingo Wellenreuther mit Steffen Bilger (rechts) beim Termin in Hagsfeld. Der Staatssekretär des Bundesverkehrsministeriums sollte sich im Austausch mit den Bürgern selbst ein Bild von der Situation vor Ort machen.
    Ingo Wellenreuther mit Steffen Bilger (rechts) beim Termin in Hagsfeld. Der Staatssekretär des Bundesverkehrsministeriums sollte sich im Austausch mit den Bürgern selbst ein Bild von der Situation vor Ort machen. Foto: Carsten Kitter

    In Hagsfeld rattert und rauscht es. Regelmäßig, viel und jeden Tag. Viele Anwohner müssen täglich mit dem Lärm der durchrauschenden Züge und Straßenbahnen leben. Die Angst vor steigender Belastung wuchs, als die Deutsche Bahn (DB) ihre Pläne für den Streckenausbau Karlsruhe-Mannheim präsentierte. 

    Mehr Züge, mehr Lärm

    Diese sehen nämlich einen Ausbau der aktuellen Verbindung - auch in Hagsfeld - vor. Die neue Trasse soll dann eine zusätzliche Kapazität von bis zu 400 Zügen täglich haben und das würde für die Hagsfelder noch mehr Lärm bedeuten.

    Streitpunkt: Der aktuelle Blick von der Hagsfelder Brücke auf die Schienen in Richtung Stutensee. Die Bürger finden: "Ein Ausbau hier ist unmöglich."
    Streitpunkt: Der aktuelle Blick von der Hagsfelder Brücke auf die Schienen in Richtung Stutensee. Die Bürger finden: "Ein Ausbau hier ist unmöglich." Foto: Carsten Kitter

    Hinzu kommt: Im Hagsfelder Nadelöhr "An der Bahn" sei nach Aussage der Bürgerkommission schlicht kein Platz mehr für weitere Schienen. Die Häuser würden bereits jetzt schon zu nah an den Gleisen liegen. Eine neue Trasse hätte zufolge, dass viele ihren aktuellen Wohnort aufgeben müssten. Ihre Forderung: Es muss eine andere Lösung her.

    Aus diesem Grund lud Karlsruhes Bundestagsabgeordneter Ingo Wellenreuther (CDU) den Staatssekretär des Bundesverkehrsministerium Steffen Bilger (CDU) zu einem Vor-Ort-Termin ein. Ziel: Ein  Austausch mit der Bürgerschaft über deren Sorgen und Nöte und die Verdeutlichung der aktuellen Lage in Hagsfeld.  Mit dabei waren der Landtagsabgeordnete Ansgar Mayr (CDU), Karlsruhes Bürgermeister Daniel Fluhrer (parteilos), Stadträtin Rahsan Dogan (CDU).

    "Bahn muss andere Lösung finden"

    "Aufgrund der räumlichen Situation ist ein weiterer Ausbau der aktuellen Strecke nicht möglich. Die Bahn muss andere Lösungen finden", erklärt Wellenreuther. Die Lärmbelästigung in der Bauphase und später durch die Züge würden einen Ausbau zusätzlich zu räumlichen Enge unmöglich machen.

    von links: Thomas Schäffner (Hagsfelder Bürgerkommission), Steffen Bilger (Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium), und Ingo Wellenreuther (CDU-Bundestagsabgeordneter für Karlsruhe). Alle Personen sind nach eigenen Angaben geimpft.
    von links: Thomas Schäffner (Hagsfelder Bürgerkommission), Steffen Bilger (Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium), und Ingo Wellenreuther (CDU-Bundestagsabgeordneter für Karlsruhe). Alle Personen sind nach eigenen Angaben geimpft. Foto: Carsten Kitter

    Thomas Schäffner von der Bürgerkommission Hagsfeld ergänzt: "Prinzipiell sind wir für einen Ausbau der Schiene. Doch die aktuelle Strecke an diesem Standort ist unmöglich. Deshalb wünschen wir uns, dass die Bahn die beiden Alternativen neutral prüft und sich für die beste entscheidet."

    Bau-Bürgermeister Daniel Fluhrer erklärt, dass die Stadt "einerseits froh ist, eine solch wichtige Rolle für im Personen- und Güterverkehr zu spielen, andererseits möchten wir auch die Belastung für unsere Bürger so gering wie möglich halte." Es sei nun wichtig, einen pro-aktiven Prozess anzustoßen, bei dem sich auch die Stadt beteiligen möchte. 

    Tunnel oder entlang der A5

    Für Wellenreuther und die Hagsfelder kommen zwei Varianten für die neue Trasse infrage. Entweder eine komplett neue oberirdische Trasse entlang der A5 oder eine Tunnellösung. 800 Millionen Euro seien bei der Bahn laut Wellenreuther bereits für das Projekt reserviert. 

    Ingo Wellenreuther während seiner Rede in Hagsfeld.
    Ingo Wellenreuther während seiner Rede in Hagsfeld. Foto: Carsten Kitter

    Aktuell sei die Bahn dabei verschiedene Möglichkeiten zu finden und befinde sich dazu im Austausch mit den Bürgern, wie Wellenreuther weiter ausführt. "Wir freuen uns sehr, dass sich die Bahn an ihr Versprechen hält die Bürger viel und aktiv mit einzubeziehen."

    "Gute Haltung der Bürger"

    Staatssekretär Bilger - der sich zuvor schon in Weingarten und Stutensee einen Eindruck machte - bestätigt vor Ort, dass Tunnellösungen bei Hagsfeld und Rintheim diskutiert würden, ebenso eine Linienführung entlang der Autobahn A5. Noch befinde sich aber alles in Planungs- oder Anhörungsverfahren. "Gut finde ich die konstruktive Haltung der Bürger und dass sie den Ausbau der Schiene generell unterstützen, denn wir brauchen den Ausbau", so Bilger.

    Steffen Bilger ist Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium. "Die Bilder hier sind sehr eindrücklich", sagt er über die Raumsituation in Hagsfeld.
    Steffen Bilger ist Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium. "Die Bilder hier sind sehr eindrücklich", sagt er über die Raumsituation in Hagsfeld.

    Die räumlich enge Situation in Hagsfeld sehe er auch als sehr problematisch an und erkenne, dass die Situation bereits jetzt für die Anwohner sehr belastend sei. "Das Bild von hier ist sehr eindrücklich und ich freue mich darauf, die beste Lösung für alle zu finden", sagt Bilger zu ka-news.de auf der Hagsfelder Brücke. Nach aktuellen Angaben soll im Jahr 2023 ein konkreter Plan für die neue Trasse in Hagsfeld vorliegen. 

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