OP-Roboter "Da Vinci" verspricht präzisere Operationen im Bereich der Urologie und später auch in der Allgemeinmedizin, bei der Strahlentherapie sorgt seit Dezember 2013 ein hochmoderner Geräte-Park für eine präzise Bestrahlung mit weniger Nebenrisiken und in der Nuklearmedizin gab es im Januar ein neues CT - nur einige Beispiele aus den medizinischen Innovationen, die das Klinikum am Montag stolz präsentierte.
Tabula rasa bei der veralteten Infrastruktur
Und auch räumlich ist man dabei, sich neu auszurichten - eine zentrale Anlaufstelle mit Infotheke, Zentraler Notaufnahme, Anschluss ans Parkhaus, Operations-Ebene und gebündelter Intensivstation sowie über 300 Betten sollen im "Haus M" Ende 2019 zur Verfügung stehen. Zum Neubau-Paket gehört weiterhin die Umgestaltung der Küche, des Speisesaals, der Apotheke sowie der Mikrobiologie. Kurz gesagt: In Sachen Infrastruktur macht man beim Klinikum ordentlich Tabula rasa.
Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht: Inzwischen haben sich die Kosten für die Gesamtmaßnahme um drei auf insgesamt 257,7 Millionen Euro verteuert - um den Kostenrahmen halten zu können, hat man Sanierungsmaßnahmen von Altgebäuden bis auf Weiteres verschoben. Blauäugig wäre zu glauben, dass keine weitere Verteuerung des Großprojekts stattfindet - was will die Klinik-Leitung dann streichen?
Bleibt zu hoffen, dass es bei der Stadtverwaltung wirklich einen "Paradigmen-Wechsel" gegeben hat, wie es Bürgermeister Klaus Stapf bei der Bilanzpressekonferenz ausdrückte. Denn der Neubau und die Sanierung des Klinikums sind wortwörtlich ein "lebenswichtiges Projekt" wie Geschäftsführer Markus Heming den Neubau bezeichnete - das sollte der Stadt auch noch ein paar Millionen Euro mehr wert sein.