"Derzeit haben die Autofahrer in dem Bereich - aufgrund des alltäglichen Dauerstaus - zwar nicht mehr die Möglichkeit zu rasen, doch nachts gibt kommt es immer wieder zu gewaltigen Geschwindkeitsüberschreitungen", so Günter Cranz vom Ordnungsamt Karlsruhe gegenüber ka-news.
Wie die Stadt in einer Pressemitteilung berichtet, sind Sensoren oder in der Fahrbahndecke eingelassene Kontaktschleifen bei dieser Art von Blitzer nicht mehr notwendig. Die Anschaffung wurde vor einem Jahr beschlossen - nach dem tödlichen Unfall hatte das Ordnungsamt gemeinsam mit der Unfallkommission der Stadt Karlsruhe vor Ort den Verkehr beobachtet. Damalige Analysen ergaben, dass vor allem die Ampelanlage vielfach missachtet wird.
"Innerhalb von 14 Tagen flattert Knöllchen ins Haus"
"In den letzten drei Jahren gab es dort fünf Unfälle - alle wegen Missachtung des Rotlichts", so Björn Weiße, Leiter der Ordnungsamtes vor einem Jahr im Gespräch mit ka-news. Auch der Tacho werde oft ignoriert, besonders abseits der "Rush Hour": "In der Nacht beispielsweise sind die Spitzenwerte erheblich zu hoch. Bei einer Messung wurde ein Fahrer mit 112 Kilometern pro Stunde registriert", erklärte der Amtsleiter damals besorgt. Erlaubt sind 50 Kilometer pro Stunde.
Seit Montag wird im Kreuzungsbereich geblitzt. Laut Günter Cranz bekommen Raser, die erwischt wurden, schnell nach dem Vergehen vom Ordnungsamt Post - "innerhalb von 14 Tagen flattert das Knöllchen ins Haus."
Am 25. September vergangenen Jahres verursachte eine 34-Jährige am Weinweg einen tragischen Unfall, als sie mit ihrem Auto eine rote Ampel übersah und mit überhöhter Geschwindigkeit in ein anderes Auto krachte. Ihr Wagen wurde in der Folge in eine Menschenmenge an der Haltestelle Weinweg geschleudert - hierbei kamen zwei Menschen ums Leben. Die Fahrerin wurde im April vom Amtsgericht Karlsruhewegen fahrlässiger Tötung in zwei Fällen, fahrlässiger Körperverletzung in sechs Fällen und fahrlässiger Gefährdung des Straßenverkehrs verurteuilt. Die Vollstreckung der Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Außerdem wurde der Frau die Fahrerlaubnis entzogen.
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