Seit dem Baggerbiss und Spatenstich Anfang November hat sich viel getan auf der Baustelle im Wildparkstadion. Nach den aufwendigen Arbeiten, die Erdwälle, auf denen die alten Tribünen ruhten, abzutragen, zu sortieren und wieder einzubauen - als Grundlage für die provisorische Tribüne - ist diese nun so gut wie fertig. 

Rundgang Wildparkstadion provisorische Tribüne
Bild: Hammer Photographie

"Damit ist der Bauphase I abgeschlossen", erklärt Werner Merkel, Betriebsleiter des städtischen Eigenbetriebs "Fußballstadion im Wildpark" (EIBS) bei einem vor-Ort-Termin. "Im Mai kommt dann das Dach für die provisorische Nordtribüne, die ist bis zur neuen Saison installiert. Ab 8. April werden wir die Baustelle in der Südkurve einrichten und anfangen, die Wälle dort abzutragen." Das Besondere daran: Die Gästefans müssen umziehen und dürfen - ausnahmsweise und von den KSC-Fans geduldet - auf der Gegentribüne stehen. 

Rundgang Wildparkstadion provisorische Tribüne
Werner Merkel, Betriebsleiter des städtischen Eigenbetriebs "Fußballstadion im Wildpark". | Bild: Hammer Photographie

Gäste auf der Ultra-Tribüne - kann das gutgehen? 

Zwischen den beiden Fanlagern wird es einen Pufferblock geben, eine Art Korridor trennt die beiden Parteien. "Das ist ein Paradigmenwechsel, aber das Gesamtkonzept soll deeskalierend wirken", erklärt Werner Merkel. "Das war nur möglich, weil wir den eingefleischten Fans versprochen haben, dass die Gäste nicht auf der linken Seite der Gegengerade stehen, also im Bereich D1!" Die Ultras des Karlsruher SC rücken dann etwas weiter, nämlich auf die provisorische Tribüne in der Nordkurve. Zum Spieltag gegen SV Meppen geht diese dann in Betrieb und sie können ihren KSC direkt hinter dem Tor stehend anfeuern. 

Rundgang Wildparkstadion provisorische Tribüne
Die Ultra-Fans des KSC werden direkt hinter dem Tor stehen, um ihren Verein anzufeuern. | Bild: Hammer Photographie

Bis zum Spiel gegen Meppen sind nun noch ein paar Tage Zeit. Die wird auch gebraucht, denn der provisorischen Tribüne fehlen noch Geländer, die Außenverkleidung oder ein Ballfangnetz. Dann können die knapp 5.000 Fans, die hier einen Stehplatz haben, kommen. "Die Konstruktion hält der Dynamik der Fans stand, wir gehen nicht davon aus, dass die Tribüne ins Schwingen kommt", so Suric. 

Immer ein Kampfmitteltechniker dabei

Wenn das Baufeld auf die Südtribüne wechselt, wo sich heute noch die E-Blöcke finden, passiert alles genau so, wie auf der Baustelle in der Nordkurve. "Wir haben die Wälle abtragen und auf Kampfmittel untersucht, dabei haben wir etwa 33.000 Kubikmeter Erde bewegt", erklärt Martin Suric, Technischer Projektleiter beim EIBS. "Dabei haben wir alle zwei Wochen zehn bis 15 Sprengmittel gefunden!"

Rundgang Wildparkstadion provisorische Tribüne
Martin Suric, Projektleiter beim EIBS im Gespräch mit ka-news-Redakteurin Anya Barros. | Bild: Hammer Photographie

Die Kampfmittel wurden dann vom Kampfmittelräumdienst fachmännisch entsorgt. "Während die Wälle abgetragen wurden, war immer ein Kampfmitteltechniker dabei und hat sich Schaufel für Schaufel das Material angeschaut", so Suric weiter. "Und als alles über die 'Rüttelmaschinen' ging, stand auch immer ein Experte daneben und hat jedes Stück begutachtet!"

Alles im Zeitplan

Daher sind die Martin Suric und Werner Merkel mit den Bauarbeiten sehr zufrieden. "Wir liegen im Zeitplan und hatten keine Schwierigkeiten bisher - obwohl wir das einkalkuliert hatten", so Projektleiter Suric bei einem Rundgang über die Baustelle. So war etwa kaum Material der Erdwälle mit Schadstoffen belastet. "Wir sind da vom Glück geküsst", ergänzt EIBS-Betriebsleiter Werner Merkel. 

 

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