"Die Bekämpfung der Motorradunfälle hat auch in diesem Jahr hohe Priorität. Wir wollen, dass weniger Menschen bei Motorradunfällen tödlich verunglücken", sagte Landespolizeipräsident Wolf Hammann am Montag in Stuttgart. Im vergangenen Jahr war die Zahl der tödlich Verunglückten im Vergleich zu 2009 von 100 auf 105 leicht angestiegen.
Um Motorradunfälle zu vermeiden, setzt Hammann primär auf das Verhalten der Motorradfahrer, die für ihre eigene Sicherheit einen großen Beitrag leisten könnten. Nach einer ersten Auswertung der tödlichen Motorradunfälle der Jahre 2009 und 2010 gebe es dafür genügend Ansatzpunkte.
"Vollständige Schutzkleidung mit hohem Sicherheitsstandard, technisch einwandfreie Motorräder - möglichst ausgestattet mit ABS - sowie die körperliche und mentale Vorbereitung auf die ersten Ausfahrten erhöhen die eigene Sicherheit“, erläutert Hammann. 2010 hätten beispielsweise nur 59 Prozent der tödlich verletzten Motorradfahrer eine vollständige Schutzkleidung getragen.
Sieben Verletzte bei Unfällen im Kreis Baden-Baden/Rastatt
Fahrfehler und überhöhte Geschwindigkeit führten auch am vergangenen Wochenende zu Unfällen mit leicht bis schwer Verletzten. Im Kreis Baden-Baden/Rastatt kamen insgesamt sieben Motorradfahrer bei Unfällen zu Schaden. Schwere Verletzungen zog sich ein 35-Jähriger aus Renningen zu, der am frühen Samstagabend gegen 19 Uhr auf der L83 von der Fahrbahn abkam. Da er zu schnell unterwegs war, stürzte er und rutschte mit seinem Motorrad unter der Leitplanke durch. Ein Rettungshubschrauber brachte den Mann in ein Krankenhaus.
Zwei Schwerverletzte und ein Sachschaden von zirka 7.500 Euro ist die Bilanz zweier Unfälle im Kreis Pforzheim. Ein 72-jähriger Motorradfahrer verletzte sich am Freitagnachmittag schwer, als er einen vor ihm abbiegenden Klein-LKW überholen wollte. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert, schwebt aber nicht in Lebensgefahr. Am frühen Freitagabend prallte eine 39-jährige Frau mit ihrem Motorrad gegen einen Gartenzaun, nachdem sie beim Abbiegen die Kontrolle über ihre Maschine verloren hatte.
Weniger Glück hatte ein 42-jähriger Motorradfahrer in Neuburg am Rhein, der am frühen Samstagabend mit einem Pkw frontal zusammenstieß. Mit dem Kopf prallte er gegen die Windschutzscheibe des Autos und flog anschließend über das Fahrzeug. Dabei zog er sich so schwere Verletzungen zu, dass die Sanitäter ihn nicht mehr retten konnten.
Zur Bekämpfung der Motorradunfälle werde die Polizei an den Wochenenden wieder gezielt Motorradkontrollen durchführen und dabei auch Videomotorräder sowie Geschwindigkeitsüberwachungstechnikeinsetzen. "Zu schnell fahrende Motorradfahrer werden wir konsequent anzeigen", betonte Hammann.