Geocaching ist moderne Schatzsuche. Ausgestattet mit einem Global Positioning System (GPS)-Empfänger und den Koordinaten eines "Schatzes", die im Internet zu finden sind, suchen die Geocacher Behälter mit Rätseln, die andere Geocacher an ungewöhnlichen Orten versteckt haben.
Mit Hilfe eines GPS-Empfängers müssen diese versteckten Behälter, sogenannte Caches, aufgespürt und dann die Rätsel entschlüsselt werden. In Karlsruhe gibt es etwa 500 solcher Geocaches.
Mittlerweile ist Geocaching nicht mehr nur ein Trendsport für technikbegeisterte Abenteurer: Auch die Tourismusbranche, die Wissenschaft und Unternehmen setzten auf Geocaching. Jetzt startete der Internet-Provider 1&1 eine Geocaching-Aktion zur Mitarbeiter-Rekrutierung.
Geocaching gibt Auskunft über Fähigkeiten der Bewerber
Die Aufgaben der Caches, die das Unternehmen versteckt, beinhalten relevante Themen für die Computer- und Kommunikationsbranche. Nur wer das richtige Ergebnis des Caches per SMS oder E-Mail an das Unternehmen schickt, erhält einen Hinweis zum nächsten Cache. Teilnehmer die mindestens vier Schätze aufspüren, erhalten eine Einladung zur 1&1 Cacher-Party. Hier haben die erfolgreichen Schatzsucher die Möglichkeit, Kontakte mit Führungspersönlichkeiten des Unternehmens zu knüpfen. Bisher haben sich etwa 120 Schatzsucher für die Schnitzeljagd registriert.
"Eine erfolgreiche Schatzsuche ersetzt zwar nicht den formalen Bewerbungsprozess, gibt aber Auskunft über die Eigenschaften und Fähigkeiten der potentiellen Bewerber", so Verena Amann, Leiterin des Bereichs Personalentwicklung von 1&1. Neugier, Ausdauer und technisches Interesse seien wichtige Eigenschaften, die die Schatzsucher mitbringen müssen. Außerdem lernen die Bewerber während ihrer Suche die Stadt Karlsruhe und damit ihren neuen möglichen Arbeitsstandort kennen.
Tourismus und Wissenschaft
Aus diesem Grund setzt auch die Stadt Karlsruhe auf die moderne Schatzsuche. Touristen und Firmen können bei der Stadt eine "Geocaching Stadtrallye" buchen, die die Teilnehmer zu den schönsten Aussichtspunkten von Karlsruhe führt. Um den Firmen-Teamgeist zu stärken, bietet der Karlsruher Tourismus für Betriebsausflüge auch ein "Geocaching Teambuildung" an.
Die Universität Karlsruhe betreibt Geocaching im Sinne der Wissenschaft. Wissenschaftler des Unternehmens nehmen zu internationalen Tagungen eine Münze des Instituts mit, verstecken diese vor Ort und und veröffentlichen die Koordinaten im Internet.
Zurzeit sind etwa 50 Münzen im Umlauf. Eine Münze legte seit Juni 2009 bereits 35.000 Kilometer zurück. "Mit dem Geocaching verbinden wir Wissenschaft und Freizeitaktivitäten. Wir machen damit unsere Arbeit transparent und womöglich auch für Laien interessant", erklärt Michael Mayer vom Geodätischen Institut der Universität Karlsruhe.
Im Herbst 2009 löste ein Geocaching-Versteck einen Bombenalarm am Hauptbahnhof Karlsruhe aus.