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Straßenbahnen der KVV sollen die Geschwindigkeitsgrenzen in der Oststadt drastisch überschreiten.

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Mit 70 km/h durch die Tullastraße? Die Anwohner klagen, doch der VBK sei nichts bekannt

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    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Thomas Riedel

    "Fast eine jede Bahn fährt 45 km/h oder mehr. Nachts kommt die eine oder andere sogar auf 70 km/h", beklagt ein Anwohner gegenüber ka-news.de. Gemäß eigenen Angaben, habe der Anwohner die Geschwindigkeiten mit einem "GeoDist"-Messgerät geprüft. Dieses soll laut Herstellerangaben mit einer höchstmöglichen Abweichung von 1km/h genau die Geschwindigkeit messen. 

    Woher kommt die Geschwindigkeitszunahme? 

    Schon seit mehreren Jahren würde dem Anwohner die fahrlässige Fahrweise der Straßenbahnen auffallen. "Früher hat es hier nur eine Linie gegeben, mit einer Haltestelle. Dann wurde aber die Haltestelle verlegt und nun müssen die Bahnen hier nicht mehr halten." Vor allem die Linien 3 und S2 seien besonders "auf dem Durchzug". 

    Lärmkarte zeigen keine Auffälligkeiten

    Die Anwohner hätten sich mit Ihren Beschwerden auch schon vermehrt an den städtischen Verkehrsbetrieb gewandt. Jedoch ohne Erfolge. Gegenüber ka-news.de erklärt ein Sprecher der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK): "Diese Wahrnehmung deckt sich nicht mit unseren Beobachtungen. Wir können in diesem Streckenabschnitt keine signifikanten oder gehäuften Fälle von Verstößen bestätigen." 

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    Foto: Marius Fritz

    Auch der Lärmpegel an der Kreuzung zeigt auf der Lärmkarte der Stadt keine erhöhten Werte an. Das deutsche Ärzteblatt erklärt in einem Beitrag: "Lärm entsteht durch eine hohe Schallintensität, diese wird in Dezibel gemessen. Das Gehör leidet nach heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen ab einem Schallpegel von 85 Dezibel. Zum Vergleich: Am Straßenrand einer Hauptverkehrsstraße beträgt der Pegel rund 80 Dezibel, ein Gespräch oder Musik auf der sogenannten Zimmerlautstärke liegen bei 60 Dezibel."

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    Foto: Screenshot@Lärmkarte_Stadt Karlsruhe

    Mit einem Lärmpegel von bis zu 75 Dezibel, wie er an dieser Kreuzung gemessen wird, liegen die Geräusche des Straßenbahnverkehrs eigentlich noch im angenehmen Bereich. Erst ab einem Wert von 85 Dezibel wäre für das durchschnittliche menschliche Ohr von "Lärm" zu sprechen.

    Während eines Besuchs vor Ort kann die Redaktion weder eine erhöhte Geschwindigkeit der vorbeifahrenden Bahnen noch einen unangenehmen Lärmpegel feststellen.

    Es ist nicht das erste Mal, dass lärmender Bahnverkehr in Karlsruhe für Aufmerksamkeit sorgt. Aus diesem Grund sollen die Fahrzeuge technisch aufgerüstet werden, um, unabhängig von fest eingebauten Schienenbenetzungsanlagen, eine Reduzierung des Luftschalls zu ermöglichen.

    Aktualisierung, 12. März: Weitere Anwohnerstimmen werden laut

    Ein weitere Anwohner der Tullastraße hat sich nun an ka-news gewandt. "Wir haben uns schon öfter schriftlich per Mail beschwert und es ändert sich im Endeffekt nichts. Die Fahrer werden anscheinend belehrt, fahren dann langsamer und nach einiger Zeit ist alles wie vorher," so der Anwohner. 

    "Wir wohnen an dieser Kreuzung quasi an einem Vulkan, der alle 10 Minuten ausbricht." Es sei nicht auszuhalten, von morgens bis spät in die Nacht dieser Lärmbelästigung ausgesetzt zu sein, fährt der Leser fort.

    Und auch weitere Leserstimmen beklagen sich über die "rasenden" Bahnen. So schreibt ein Anwohner: "Das gleiche ist auch bei der AVG von Karlsruhe nach Stutensee und Spöck der Fall." In der Nacht handle es sich hier um eine "sehr laute Lärmbelästigung". 

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