Mit seiner Aufforderung am 10. März an die Beteiligten nimmt der Oberbürgermeister Bezug auf seine persönlichen Gespräche mit beiden Seiten. Darin hätten die Mieterin Karstadt und die Vermieterin, eine Immobiliengesellschaft mit Sitz in Nordrhein-Westfalen, ihre Absicht bekräftigt, den Standort in der Karlsruher Innenstadt weiterzuführen, so die Stadt in einer Mitteilung an die Presse.
"Zeitfenster schließt sich"
Bislang sei keine Einigung erzielt worden und der Druck steige. "Das Zeitfenster für eine Einigung beginnt, sich zu schließen", befürchtet Frank Mentrup. Galeria Karstadt Kaufhof hatte am 31. Oktober 2022 das zweite Schutzschirmverfahren beantragt. Am 1. Februar 2023 wurde das Insolvenzverfahren vor dem Amtsgericht Essen eröffnet, erklärt die Stadt.

"Der Verbleib von Karstadt stellt für die Karlsruher Innenstadt eine wichtige Ankernutzung mit großer regionaler Bedeutung dar", meint die Stadtverwaltung. Auch in Bezug auf die Neugestaltung der Innenstadt als zentrales Zukunftsprojekt Karlsruhes.
Unterstützung der Stadt
"Karlsruhe investiert seit geraumer Zeit in die Innenstadt, beispielsweise werten wir mit dem Bau der Kombilösung und der Neugestaltung der Kaiserstraße den öffentlichen Raum in der A-Lage deutlich auf", betont Mentrup. Deshalb sei der Erhalt des Karstadt-Standortes von besonderer Bedeutung.
Um den Einigungsprozess und die Neuausrichtung der Beteiligten zu unterstützen, habe die Stadt ihre Hilfsbereitschaft signalisiert, so die Mitteilung an die Presse. "Wir können beispielsweise bei der Findung möglicher Untermieter helfen."

Welche Filialen werden geschlossen?
Laut Konzernmitteilung müssten von den 131 Kaufhäusern mindestens ein Drittel geschlossen werden. Welche Standorte dies betreffen könnte, werde sich wohl bis Mitte März entscheiden. Deshalb dränge nun die Zeit, so Mentrup: "Unnachgiebiges Pokern auf dem Rücken des Standorts und der Menschen - damit sollte jetzt Schluss sein!"
Ersten Ankündigungen zufolge soll es sich um rund 40 Filialen handeln. Welche Standorte konkret betroffen sind, darüber schweigt sich das Unternehmen noch aus. Das Insolvenzverfahren startet am 27. März in Essen, dem Hauptsitz des Unternehmens Galeria Karstadt. Um die Filialen zu erhalten, müssten viele Gläubiger auf ihr Geld (in Milliardenhöhe) verzichten - dabei geht es vor allem um Mietforderungen, so die Deutsche Presseagentur (dpa) mit Bezug auf einen Bericht in der "Wirtschaftswoche". Dieser liegt der Insolvenzplan vor.
Bleibt Galeria Karstadt in Karlsruhe?
Die "Rheinpfalz" will mehr wissen: "Karlsruhe wurde bisher nicht bei den Standorten aufgelistet, denen eine Schließung droht, doch auf der Positivliste, also jene Städte die mit Sicherheit eine Zukunft haben sollen, fehlt Karlsruhe ebenso."
Hinweis: Kommentare geben nicht die Meinung von ka-news wieder. Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen. Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!