Wenige Tage bevor sich der Karlsruher Gemeinderat ein letztes Mal vor der Sommerpause trifft, hat die Stadt zu einem Sonder-Termin geladen. Der Grund: das Veranstaltungs- und Sportstättenkonzept. Denn hier drückt schon seit langem der Schuh. Damit endlich Bewegung in die Sache kommt, haben die Stadträte schon im März von der Verwaltung eine Prüfung weiterer möglicher Orte für Sport- und Eventhallen zu prüfen. Dieser Wasserstandsbericht wurde nun vorab präsentiert. Denn: "Es fehlen in Karlsruhe vier Bezirkssporthallen", erklärt Erste Bürgermeisterin, Gabriele Luczak-Schwarz. 

Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz.
Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz. | Bild: Roland Fränkle - Presseamt Stadt Karlsruhe

Neben den Plänen, bei der Elisabeth-Selbert-Schule eine Dreifeldsporthalle zu bauen, hat der Gemeinderat bereits dem Bau zweier Hallen in Oberreut zugestimmt. Beide Standorte werden unter der Woche eine Schulsporthalle sein, in der auch die Vereine trainieren können.

In zwei Jahren soll die erste Halle stehen

Zusätzlich bekommt die neue Halle an der Selbert-Schule noch einen Parkettboden und dort sollen in Zukunft Basketball-Spiele bis zur Liga ProA, der zweithöchsten Spielklasse, ausgetragen werden. Und die neue Halle soll eine Mindestkapazität für 1.500 Zuschauer haben. Rund 18 Millionen Euro soll der Neubau kosten, 2020 soll die Halle fertig sein. "Dafür laufen bereits die Ausschreibungen", so die Bürgermeisterin gegenüber ka-news. 

Aber was passiert derweil mit der Europahalle? Denn auch die steht zur Debatte in der Beschlussvorlage, die am 17. Juli dem Gemeinderat vorgelegt wird. Dabei geht es um die "kleine" Sanierung für 9 Millionen oder eine große Sanierung für 21 Millionen Euro.

(Symbolbild)
(Symbolbild) | Bild: rh

Doch selbst bei der umfangreichen Sanierung, die die Möglichkeit biete, weiterhin Leichtathletik und andere (Ball-)Sportevents in der Halle durchzuführen, die Europahalle wäre nie wieder "die selbe, wie wir sie kannten", sagt Luczak-Schwarz gegenüber ka-news. "Es wird dann zu Einschränkungen kommen!" Das heißt konkret: kein Indoor-Meeting, keine Konzerte, kein Turnfinale.

Bekommt Karlsruhe zusätzlich eine kleine Eventarena?

Daher muss für den Mehrzweck der Europahalle ein Ersatz her, denn Karlsruhe braucht dringend eine Ballsport- und Eventtaugliche Halle für 5.000 Zuschauer oder mehr. Die könnte, so heißt es in der Beschlussvorlage der Stadt und der Prüfung der Örtlichkeiten, auf dem Messegelände in Rheinstetten entstehen - auf einem der Parkplätze neben den Messehallen. "Diese Halle hätte eine Kapazität von 5.000 Sitzplätzen, dazu kämen bei Events noch 3.000 Besucher im Innenraum", erklärt Baubürgermeister Michael Obert. "Das würde außerdem das Portfolio der KMK ergänzen", betont Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz. 

Neben den Messehallen könnte eine neue Eventarena entstehen (rote Fläche).
Neben den Messehallen könnte eine neue Eventarena entstehen (rote Fläche). | Bild: Screenshot Google Maps/ka-news

Bekenntnis zur Europahalle

Eine neue Halle auf der Gemarkung von Rheinstettten wäre allerdings nicht ganz günstig: Rund 32,1 Millionen Euro sind für den Bau veranschlagt. In diesen Kosten wäre noch keine Erschließung des Geländes einberechnet. "Wir müssen alle Varianten ausloten", so Luczak-Schwarz weiter. Bei der Finanzierung sieht die Wirtschaftsbürgermeistern der Stadt Karlsruhe auch die Region in der Verpflichtung. Doch so sagt das Gutachten, würde sich diese neue Multifunktionshalle rechnen. 

Egal für welche Variante sich der Gemeinderat Karlsruhe spätestens Anfang 2019 entscheidet, die Europahalle bleibt bestehen. "Wir brauchen diese Halle für die Schulen und die Vereine", stellt Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz klar.

Mit Baubeginn für eine Eventarena an der Messe ist wohl vor 2024 allerdings nicht zu rechnen. Für das neue Hallenprogramm will die Stadt daher auch tief in die Tasche greifen. Einen konkreten Gesamtbetrag konnte Finanzbürgermeisterin Luczak-Schwarz allerdings noch nicht nennen. Doch bei der Stadt Karlsruhe sieht man sich nun auf dem richtigen Weg mit dem Bau von mindestens vier neuen Schulsporthallen in den nächsten fünf Jahren - den Anfang macht nun die Dreifeldhalle bei der Elisabeth-Selbert-Schule. 

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