Zweimal jährlich wird über die Media-Analyse (ma) das Radionutzungverhalten der über 14 Jahre alten Deutschen ermittelt. Auf Grundlage der Ergebnisse der aufwändigen Befragungen erfahren öffentlich-rechtliche und private Radiosender nicht nur, wie viele Hörer ihr Programm verfolgen. Die Analyse erlaubt auch Rückschlüsse auf die Zusammensetzung der Hörerschaft. So sind die Zahlen der ma Basis der Werbereichweiten der Rundfunkprogramme und sozusagen die "Währung" für den Radiomarkt: An ihnen kann man ablesen, was eine Werbeminute bei den jeweiligen Sendern kosten darf.
SWR behält Spitzenposition
So nimmt es nicht weiter Wunder, dass die Zahlen der Media Analyse 2005 Radio II, so die vollständige Bezeichnung, bei den Sendern mit Hochspannung erwartet werden - insbesondere für die Privaten bedeuten sie bares Geld. Uneingeschränkter Sieger im Vergleich ist und bleibt SWR3. Täglich hören 3,22 Millionen Menschen bundesweit das Programm des Schwarzwaldelch-Senders. Bei der für die Werbewirtschaft relevanten Stundenreichweite erreicht SWR3 906.000 Hörer; im weitesten Hörerkreis schalten bundesweit 9,36 Millionen Menschen einmal in 14 Tagen SWR3 ein.
Auch die übrigen SWR-Programme bleiben auf der Erfolgsspur: So ereicht SWR1 Baden-Württemberg bundesweit 1,24 Millionen Hörer, davon 1,09 Millionen in Baden-Württemberg - ein Plus von 30.000 Hörern. Dazu Landessenderdirektor Dr. Willi Steul: "SWR1 hat als die führende Informationswelle in Baden-Württemberg erneut durch seine Qualität überzeugt und noch einmal deutlich Hörer gewonnen." SWR4 ist mit 1,57 Millionen das meistgehörte Landesprogramm. Bundesweit schalten täglich 1,73 Millionen das Programm ein.
Radion Regenbogen verliert leicht, Hit 1 legt weiter zu
Eitel Sonnenschein also in Baden-Baden - etwas weniger Grund zur Freude haben dagegen die Radiomacher bei Radio Regenbogen in Mannheim: Sie mussten leichte Verluste hinnehmen. Dabei bewegt man sich dennoch auf hohem Niveau: Täglich schalten 1 Million Menschen zwischen Mannheim und Basel Radio Regenbogen ein. In der Region Rhein-Neckar ist man gar Marktführer, so dass man von einem "stabilen Reichweitenergebnis" spricht. Für eine weitergehende Stellungnahme war am heutigen Dienstag allerdings niemand zu erreichen.
Und wie geht es dem selbsternannten "Reporterradio" Hit 1 in Karlsruhe? Bei der Bekanntgabe der Zahlen der letzten Media-Analyse im März dieses Jahres hatte der Karlsruher Sender Hörer hinzugewinnen können (ka-news berichtete), und auch die aktuelle ma dürfte für Wohlgefallen gesorgt haben: Mit einem satten Plus von 60 Prozent verzeichnete Hit 1 den höchsten prozentualen Hörerzuwachs aller Privatsender im Land. In der Bewertung des absoluten Zuwachses liegt man mit plus 6.000 Hörern pro Stunde auf dem zweiten Platz hinter einem Stuttgarter Sender. Hit 1 belegt damit bei der Hörerreichweite unter den 14 baden-württembergischen Lokalsendern den vierten Platz.