Aktualisierung, 03. Januar: JVA-Mitarbeiterin soll Häftling Handy gegeben haben
Eine Mitarbeiterin der Justizvollzugsanstalt (JVA) Mannheim soll dem mittlerweile gefassten Häftling bei der Planung seiner Flucht geholfen haben. "Der Mann hat zur Vorbereitung der Flucht ein Mobiltelefon benutzt. Dieses Telefon hat nach derzeitigen Erkenntnissen eine Mitarbeiterin der JVA Mannheim eingeschleust", sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Hubert Ströber am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Frankenthal.
"Der Gefangene und der mutmaßliche Fluchthelfer haben mit diesem Telefon miteinander kommuniziert, um den Plan für die Befreiung zu verabreden."
Ermittlungen gegen JVA-Mitarbeiterin
Die Justizbedienstete habe Angaben zur Sache gemacht, sagte Ströber. Sie sei Beschuldigte in dem Ermittlungsverfahren, allerdings nicht in Haft. "Wir haben keinen Hinweis auf Fluchtgefahr oder auf Verdunklungsgefahr." Zum Verhältnis der Frau zu dem Häftling sagte Ströber: "Sie sollen sich nach der Flucht etwas nähergekommen sein. Die Frau hat von einer Drucksituation gesprochen, in der sie sich befunden haben will." Die Waffe sei bisher nicht gefunden worden.
Aktualisierung, 30. Dezember: 21-Jähriger Komplize in U-Haft
In einer Nachtragsmeldung informiert das Polizeipräsidium Mannheim, dass auch der 21-Jährige Komplize im selben Hotel gefasst wurde. "Nach intensiven und umfangreichen Ermittlungen von Staatsanwaltschaft Frankenthal und Kriminalpolizei Ludwigshafen ist er der Gefangenenbefreiung dringend verdächtig", heißt es seitens der Polizei.
Der 21-Jährige wurde am Samstag, 30. Dezember, dem Haftrichter vorgeführt und anschließend in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.
Aktualisierung, 29. Dezember: Häftling in Hotel festgenommen
Wie die Polizei weiter mitteilt, konnte der Flüchtige in einem Hotel in Weinheim widerstandslos festgenommen und in eine Justizvollzugsanstalt gebracht werden. Über den Komplize wird nichts berichtet.
Stand, 17. Dezember: JVA-Gefangener nutzt Zahnarztbesuch zur Flucht
Ein 25 Jahre alter Häftling der Justizvollzugsanstalt (JVA) Mannheim hat einen Arztbesuch im Klinikum der Nachbarstadt Ludwigshafen zur Flucht genutzt. Am Krankenhaus der zweitgrößten Stadt in Rheinland-Pfalz habe bei dem Termin am Vormittag ein zweiter Mann auf einem Roller gewartet, teilte das Polizeipräsidium Ludwigshafen am Donnerstag, 14. Dezember, mit.
Polizeihubschrauber sucht nach Häftling
Der vermummte Mann habe den Justizbeamten mit einer Pistole gedroht und in die Luft geschossen, hieß es. Der an den Händen gefesselte Häftling aus dem benachbarten Baden-Württemberg sei auf den Roller gesprungen, und beide gemeinsam geflüchtet. Die Justizvollzugsbeamten konnten den Roller noch ein kurzes Stück folgen, bevor sie ihn aus den Augen verloren.
Nach Angaben von Klinik-Geschäftsführer Hans-Friedrich Günther war der Häftling in der Kieferchirurgie behandelt worden.
Die Polizei fahndete am Donnerstag mit starken Kräften nach dem Strafgefangenen und dem zweiten Mann. "Hierbei wird auch ein Polizeihubschrauber eingesetzt. Am Tatort konnte die Hülse einer Schreckschusswaffe gefunden werden", teilten die Behörden mit.
Zwischenzeitlich war ein schwarzer Roller gefunden worden - ob es sich das Fluchtfahrzeug handelt, war zunächst unklar.
Polizei warnt davor, Anhalter mitzunehmen
Der Polizei lagen nach eigenen Angaben keine Hinweise auf eine Gefahr für Unbeteiligte vor. "Jedoch befindet sich der Flüchtige vermutlich in einer Ausnahmesituation, weshalb wir weiterhin darum bitten, keine Anhalter im Stadtgebiet Ludwigshafen mitzunehmen", hieß es. Zeugen werden gebeten, sich unter der 0621/ 174 44 44 zu melden.
Zweite Flucht innerhalb weniger Wochen
Es ist die zweite Flucht eines Häftlings aus Baden-Württemberg in Rheinland-Pfalz innerhalb weniger Wochen. Ein Gefangener der JVA Bruchsal war am 30. Oktober bei einem bewachten Ausflug an einen Baggersee in Germersheim entkommen und hatte dabei seine Fußfessel mithilfe eines Werkzeugs geknackt. Er war 2012 vom Landgericht Karlsruhe zu lebenslanger Haft verurteilt worden, weil er einen Mann erwürgt hatte. Der Gefangene befindet sich weiter auf der Flucht.