Über die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln mit dem Hubschrauber war im Vorfeld lebhaft diskutiert worden (ka-news berichtete). Auch die Vernichtung der Insekten durch Aufessen wurde einschließlich einschlägiger Rezepte mehr oder weniger ernsthaft erwogen (ka-news berichtete). Wie Dr. Bernhard Peichl, Leiter des Forstamts im Landratsamt Karlsruhe nun mitteilt, finden umfangreiche Begleituntersuchungen statt, die von der forstlichen Forschungs- und Versuchsanstalt in Freiburg koordiniert werden. Hierbei sollen mögliche Auswirkungen auf die so genannten Nichtzielorganismen untersucht und bewertet werden. In der Zwischenzeit liegen erste Ergebnisse vor.
Im Wild kein Gift nachgewiesen
Ob sie frisch oder gebraten besser schmecken? (Foto: ka-news) |
Auch konkrete Untersuchungen bei Wildbret wurden durchgeführt. Hierzu hat die Forstverwaltung Proben aus den Lebern von danach im behandelten Gebiet erlegtem Reh- und Schwarzwild genommen und an ein spezialisiertes Institut in Tübingen eingeschickt. "Erfreulich ist", so Dr. Peichl, "dass keine der untersuchten Proben zu beanstanden war. Der Wirkstoff konnte in keinem Fall nachgewiesen werden."
Eine generelle Einschätzung des Instituts ergab, dass von einer Anreicherung des Wirkstoffes Dimethoat und seiner Metaboliten im Fettgewebe von Säugetieren keine Rede sein kann. Diese Stoffe seien nahezu vollständig innerhalb von 24 Stunden ausgeschieden worden. Wenn überhaupt Belastungen auftreten sollten, so wären die höchsten Konzentrationen im Gewebe von Leber und Niere zu erwarten. Für den Verzehr von Wildbret aus dem Hardtwald bestehen demnach keinerlei Bedenken.
Wirkung auf Maikäferpopulation noch ungewiss
Grabungen zur Prognose des Maikäferbefalls im Hardtwald (Foto: ka-news) |
Ein weiteres vorläufiges Teilergebnis wurde bei einer Nachbesprechung der Maikäferbekämpfungsaktion vom beauftragten Gutachter vorgestellt. Nach seiner Einschätzung ergeben die vorliegenden Auswertungsergebnisse bei Insekten keine Anhaltspunkte für signifikante und eindeutig mit der Ausbringung des Mittels zusammenhängende Populationsschwankungen. Dr. Peichl fügt hinzu, dass der genau auf den Zeitpunkt des Höhepunkts des Maikäferflugs von den Spezialisten terminierte Zeitpunkt der Ausbringung des Mittels, die Belastungen der Lebensgemeinschaft auf das unvermeidliche Minimum beschränkt habe. Die Wirksamkeit der Bekämpfungsmaßnahme könne jedoch erst im Zuge von aufwändigen Probegrabungen im kommenden Herbst überprüft werden, so das Fazit des Forstamtsleiters.