Wer sich dazu entschließt, sich mit Laufen fit zu halten, muss nicht von seiner ersten Strecke an top ausgerüstet zu sein. "Am Anfang ist es egal, mit welchen Schuhen man läuft", erklärt Bernhard Liesaus, Ex-Marathonläufer und Inhaber von Liesaus Sport in Karlsruhe. Ebenso sollte man sich am Anfang nicht überfordern. "Wer es schafft, 20 bis 25 Minuten am Stück zu laufen und Spaß daran hat, der soll sich die passenden Laufschuhe kaufen."
Laufschuh ist nicht gleich Laufschuh
Bei der Wahl des richtigen Schuhwerks sollten auch Anfänger auf gute Qualität achten, findet der Fachmann. "Sich beim Kauf beraten zu lassen, ist schon wichtig. Nicht überall, wo Joggingschuh draufsteht, ist der auch drin." Dies gelte vor allem für billige Schuhe vom Discounter. Qualität habe eben ihren Preis. Mit rund 120 Euro für einen guten Schuh müsse der Läufer schon rechnen, bekennt Liesaus.
Wer sich nach den optimalen Schuhen umschauen möchte, sollte darauf achten, dass er das Modell nicht zu klein wählt. Ein Anhaltspunkt kann die normale Schuhgröße bei einer ersten Auswahl schon sein. Bei der Entscheidung, welches Modell dann über den Ladentisch gehen soll, darf diese aber nicht der ausschlaggebende Punkt sein. "Die Zehen brauchen beim Joggen in den Schuhen genügend Platz", bemerkt Liesaus. Sind die Schuhe zu eng, kann das Vergnügen schnell zur Qual werden. Sind die Schuhe zu groß, besteht die Gefahr, dass der Läufer über die eigenen Füße stolpert.
Wer rund 30 Kilometer in der Woche läuft, sollte sich einmal im Jahr neue zulegen. "Selbst wenn der Schuh nach außen noch gut aussieht, ist bei dieser Kilometerleistung die Dämpfung kaputt", weiß der Hobbyläufer. Diese sei jedoch bei Schuhen mittlerweile gar nicht mehr unbedingt notwendig. In der Wissenschaft erkenne man momentan wieder die Vorzüge des Barfusslaufen. Deshalb griffen viele Läufer zu Schuhen mit flexbiler Laufsohle.
Barfußlaufen liegt im Trend
"Wenn jemand seit zehn Jahren mit einem festen Schuh läuft, der will nicht mehr mit einem leichten mit flexibler Sohle laufen", weiß Bernhard Liesaus aus Erfahrung. Neuesten Erkenntnissen aus der Sportwissenschaft zufolge wollen Experten vom weit verbreiteten Gebrauch von Einlagesohlen im Sportschuh wieder weg. Nicht jeder benötige die Einlagen - es sei denn er ist auch im Alltag auf sie angewiesen. "Die Einlagen kann man sich abgewöhnen. Denn der Fuß gewöhnt sich auch wieder daran, ohne zulaufen", erklärt der Ex-Marathonläufer.
Das natürliche Laufen - ohne Einlagen oder gar barfuß - habe einen positiven Einfluss auf den Fuß. Wenn dieser an einer bestimmten Stelle gestützt werde, reduzierten wiederum bestimmte Muskeln, Sehnen und Bänder die Arbeit, da sie eigentlich nicht mehr gebraucht werden. Der Fuß mache sich quasi abhängig von der künstlichen Hilfe, was den körpereigenen Strukturen eher schade, ist Liesaus überzeugt.
Die Testberichte zu allen elf getesteten Strecken und alle Tipps rund ums Thema Gesundheit und Laufen gibt es weiterhin im Dossier zum ka-news-Laufstrecken-Test.