16.45 Uhr: Beide Demonstrationen verliefen ruhig
Polizeisprecher Dennis Krull zieht ein erstes Fazit kurz nach Ende der Versammlungen. "Aus polizeilicher Sicht verliefen beide Demonstrationen ruhig. Es gab nur zwei Vorkommnisse auf der Gegendemo: Ein Mann schlug ein Polizeipferd und die sechs festgehaltenen Demonstranten."

Auch Oberbürgermeister Frank Mentrup war vor Ort und zeigt sich insgesamt zufrieden: "Ich bin stolz auf unsere sehr heterogene Zivilgesellschaft, die ein deutliches gesellschaftliches Signal gegen solche Bestrebungen gesendet hat", so Mentrup.
Ebenfalls bei der Gegendemonstration zugegen war Ulrike Hintsches vom Netzwerk gegen Rechts. "Es waren sehr viele Menschen hier und es war eine gute Stimmung auf dem Platz. Die Zivilgesellschaft war breit aufgestellt".

Lediglich einen Polizeieinsatz zum Ende der Versammlung kritisiert sie. "Im Verlauf der Versammlung hat sich das Verhalten der Polizei geändert. Die Reiterstaffel ist auf die Versammlungsfläche. Das war ein unverhältnismäßiger Polizeieinsatz zum Ende einer erfolgreichen Kundgebung", so Hintsches.
16.25 Uhr: Demonstrationen sind beendet
Die Teilnehmer der rechten Demo sind jetzt auf dem Bahnsteig und reisen ab.
Auch die Gegendemonstration ist beendet. "Kommt gut und sicher nach Hause. Wir werden noch etwas hier bleiben und lassen keinen alleine, der von der Polizei festgehalten wird", heißt es vonseiten der Gegendemonstranten.

Die Menge skandiert in Richtung der von der Polizei festgehaltenen Demonstranten: "Ihr seid nicht alleine".
Kurze Zeit später werden die festgesetzten Demonstranten von der Polizei weggetragen.

16 Uhr: Vermummte werden von der Demo getrennt
Auf der Gegendemo vermummen sich einige Teilnehmer. Sie werden durch eine Durchsage der Polizei darauf hingewiesen, dass sie die Vermummung ablegen sollen.

Sechs Personen werden von der Polizei aus der Demonstration gezogen. Sie hatten sich vermummt und haben trotz Aufforderung die Vermummung nicht abgelegt. Laut eines Sprechers der Polizei sind sie aber wohl nicht festgenommen worden.
Die rechte Demo lässt währenddessen alle drei Strophen des Deutschlandliedes abspielen.
Die Personen die kurz vor der Demonstration des Platzes verwiesen wurden, sind zur Versammlung zurückgekehrt und wurden erneut von der Polizei festgesetzt.

"Es ist wahnsinnig wichtig, dass wir die Nazis nicht unwidersprochen durch Karlsruhe marschieren lassen. Wir wollen zeigen, dass wir viel mehr sind", sagt Julius Hamich von der Letzten Generation.
15.40 Uhr: Demozug der Rechten kommt nur 100 Meter weit
Der Demo-Zug der Rechten endet ungefähr 100 Meter vor seinem Startpunkt. Hier halten die Extremisten noch eine Abschlusskundgebung. Der Sprecher der rechten Demonstration bedankt sich bei den Ordnungskräften. "Die Polizisten werden von der Politik verheizt", so der Sprecher.

Zirka zehn weitere rechte Demonstranten stoßen, eskortiert von der Polizei, zur rechten Demo hinzu. Sie hatten sich verspätet.

15.20 Uhr: Gegendemo bewegt sich weg vom Bahnhof
Der Demonstrations-Zug bewegt sich vom Durlacher Bahnhof weg. Ein Teilnehmer, der anonym bleiben möchte, äußert sich im Gespräch mit ka-news: "Ich habe eine ganz simple Meinung. Die AfD ist noch schlimmer als die Republikaner. Beide Parteien sind faschistisch".

Die Teilnehmer haben sich teilweise kreativ verkleidet. Wie hier ganz nach dem Motto "rhythm against racism".

Annährung der jeweiligen Demo-Züge
Der Demo-Zug der Rechten verringert den Abstand zur Gegendemo auf zirka 60 Meter. Die Demonstration des linken Spektrums skandiert : "Haut ab" und "Alle zusammen gegen den Faschismus."

Die Demonstranten der rechten Demo halten eine Ansprache über Lautsprecher. Die Rede geht in den Rufen der Gegendemonstranten unter.

15 Uhr: Gegendemonstranten versammeln sich auf dem Bahnhofsvorplatz
Die Gegendemonstranten sind vor dem Bahnhofsvorplatz versammelt und nutzen rhythmisches trommeln, um ihre gesprochenen Parolen musikalisch zu untermalen.

Gleichzeitig setzt sich der Demo-Zug der rund 30 Extremisten in Bewegung. Aus auf einem Auto befestigten Lautsprechern dröhnt Rechtsrock. Zudem werden Reichskriegsfahnen geschwenkt.


14.45 Uhr: Wenige Teilnehmer aus der rechten Szene
Nach ersten Schätzungen der Polizei sind rund 30 Rechtsextremisten am Durlacher Bahnhof. Ihnen gegenüber stehen laut Beamten rund 1.300 Gegendemonstranten.

14.20 Uhr: Erster Demonstrant wird festgenommen
Die ersten Demonstranten werden von der Polizei abgeführt. "Vor wenigen Minuten haben wir eine Person aus dem linken Spektrum festnehmen müssen, da diese auf ein Polizeipferd eingeschlagen hatte. Es folgen weitere strafrechtliche Maßnahmen", so Dennis Krull.

Ansonsten sind viele friedliche Teilnehmer auf der Demonstration, rufen Parolen und präsentieren Schilder mit Aufschriften wie "Solidarität mit allen Jüdinnen und Juden in Deutschland, Europa und überall auf der Welt" oder "Deutschland einig, nazifreie Heimat."

13.55 Uhr: Erste Tumulte - zahlreiche Gegendemonstranten
Kurz vor Beginn gibt es vor Ort erste Tumulte. Die Polizeikräfte inklusive Reiterstaffel sind in Bewegung. Die Lage beruhigte sich aber schnell wieder.

Viele Gegendemonstranten haben sich in Durlach ebenfalls eingefunden. Es ertönen Trillerpfeifen und Sprechchöre: ""Alle zusammen gegen den Faschismus".

13.35 Uhr: Erste Platzverbote ausgesprochen
Die Polizei ist mit vielen Einsatzkräften heute in Durlach unterwegs und zeigt Präsenz. Es wurden auch schon vor Beginn um 14 Uhr die ersten Platzverbote ausgesprochen. "Die Einsatzkräfte haben in dem Parkhaus in der Pfinzstraße zehn Personen, die wohl zur Letzten Generation gehören, kontrolliert", sagt Dennis Krull, Polizeisprecher, gegenüber ka-news.de

"Bei den Personen wurde Kleber und Sand gefunden. Wir gehen davon aus, dass sie sich auf die Straße kleben wollten. Gegen die betroffenen Personen wurde ein Platzverweis ausgesprochen", so Krull.
Samstag, 9. November: 6 Uhr
Eine Handvoll Rechtsextremer sollen gegen 15 Uhr am Bahnhof Durlach ankommen. 10 bis 15 Personen haben sich bei der Versammlungsbehörde der Stadt Karlsruhe angemeldet. Sie entstammen dem Umkreis der Partei "Die Rechte" und der NPD.
Alle Informationen, Sperrungen und Bahn-Ausfällen zum Nazi-Treff und Gegen-Demos in diesem Artikel.
Geplant war ein Aufzug der Rechten über die Pfinzstraße und Pforzheimer Straße. Dort sind mehrere Gegendemonstrationen angemeldet.

Vermutlich werden die Rechten ihren Demo-Zug nicht starten können - Stand Freitag, 8. November, hat die Stadt Karlsruhe einen Auflagenbescheid erstellen lassen. Dieser besagt, dass Demo-Zug, sowie Alkohol und Uniformen untersagt sind.
