"Guten Tag,
Mit Begeisterung habe ich Ihren Artikel bezüglich der Deutschen Post gelesen. Ich arbeite selbst seit über fünf Jahren für dieses Unternehmen und stelle in solchen Artikeln immer wieder fest, dass selbst verschuldete Fehler der Deutschen Post selten erwähnt werden. Diese würden erklären, warum sich keine neuen Mitarbeiter finden. Das liegt nicht nur am Gehalt!
Übernahme ist das Wichtigste
Denn das Wichtigste ist in meinen Augen die Übernahme. Selten hat man das Glück, dass man von der Post unbefristet eingestellt wird. Ein Mensch, der auch nach der 4. Befristung nicht eingestellt wird, sucht sich halt was anderes.
Ist man einmal eingestellt und wagt es, sich im Jahr öfter als 30 Tage krankzumelden, drohen dem Mitarbeiter psychisch belastende Personalgespräche. Die enden mit einer Androhung der Kündigung, obwohl die im Büro genau wissen, dass es ein Knochenjob bei Wind und Wetter ist. Noch dazu spart dieses Milliardenschwere Unternehmen an jeder Ecke, um auf unsere Kosten noch mehr Gewinn machen.
Doppelte Belastung
In meinem Stützpunkt gab es eine ganze Weile lang keinen Personalmangel. Im Gegenteil, die Post hat selbst für diesen Mangel gesorgt, indem sie Neue nicht übernommen oder vergrault hat. Pakettouren wurden eingestampft und auf die Verbundzustellungen verteilt, obwohl diese eingestampften Touren den Verbund entlasten sollen. Für uns eine doppelte Belastung.
Zum Montag fährt ein Zusteller regelmäßig zwei Touren, weil die Post der Meinung ist, dass zum Montag wenig Sendungsmengen kommen. Das ist zwar meist der Fall, dennoch macht das die Mitarbeiter auf Dauer kaputt. Gerade der Montag war für uns Zusteller ein Tag in der Woche, an dem man mal extra Pläne machen konnte.

Heute ist man bereits montags bis 17 Uhr unterwegs und wie sagt die Post danke? Es wird uns einmal im Jahr eine Bockwurst spendiert! Die Sprecher der Deutschen Post verstecken sich nur noch hinter Corona und dem angeblichen Rückgang der Briefe. Dass die Hauptgewinne aber nachgewiesen durch die Pakete erzielt werden, wird von diesen Herrschaften ständig vergessen.
Wir haben täglich bis zu 150 Pakete, kleine Briefe und große, bis zu dreimal Werbung an alle Haushalte und Warensendungen. Ich mache meinen Job gerne, dennoch machen 1900 Euro netto im Monat die Arbeitsbedingungen nicht besser. Die Deutsche Post muss endlich neue Kollegen einstellen und die Mitarbeiter entlasten."
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