Eine landesweite Prüfung soll klären, ob mit der derzeitigen Struktur die wachsenden Herausforderungen für die Behörden und Organisationen der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr bewältigt werden können. Sollte ein Änderungsbedarf bestehen, wird die Leitstellenstruktur auf Basis einer gemeinsam erarbeiteten Aufgabenbeschreibung weiterentwickelt.
In der neuen Projektgruppe sind neben den Vertretern des Landes auch Feuerwehr, Rettungsdienste, Krankenkassen so wie Kreis- und Städtetag vertreten, so will man sich ein möglichst umfassendes Meinungsbild von allen beteiligten Seiten verschaffen.
Im Rahmen der Überprüfung wird die Projektgruppe Aufgaben, Organisationsform, technische Ausstattung und Trägerschaft der Leitstellen behandeln. Es ist geplant, in den kommenden zwei Jahren zu einem Ergebnis über die künftige landesweite Leitstellenstruktur zu kommen. Mit der Umsetzung der vom Projekt erarbeiteten Vorschläge soll noch in dieser Legislaturperiode begonnen werden.
Kritik ist nicht neu - jetzt sollen Fakten geschaffen werden
Immer wieder hat es in der Vergangenheit Kritik am System der Leitstellen gegeben. Unlängst erklärte beispielsweise die baden-württembergische Landesärztekammer, dass die aktuell 34 Integrierten Leitstellen im Südwesten deutlich zu viele sind. Man halte eine Reduzierung auf maximal acht bis zehn für sinnvoll.
Auch das DRK (Deutsches Rotes Kreuz) im Land vertritt diese Meinung: Moderne Kommunikations- und Ortungstechnologien machten es möglich, die Arbeit der Leitstellen auch weniger dezentralisiert zu erledigen. Aber besonders die Kommunen und Kreise möchten an der engmaschigen Struktur festhalten und stellen sich gegen die Forderungen.
Neue Karlsruher Leitstelle wohl nicht gefährdet
In Karlsruhe, wo derzeit eine neue Leitstelle entsteht, sieht man sich derweil auf der sicheren Seite: "In Karlsruhe wird momentan eine hochmoderne Leitstelle eingerichtet. Selbst wenn es letzten Endes weniger Integrierte Leitstellen wären, dann ist es kaum vorstellbar, dass die Leitstelle in der zweitgrößten Stadt Baden-Württembergs wegfallen würde", so die Stellungnahme der Stadt. Man sei über die Berufsfeuerwehren zudem gut vernetzt und auch in der Projektgruppe Leitstellen des Landes vertreten, heißt es auf Nachfrage von ka-news weiter.