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Karlsruhe: Lebensretter-Schulung in Karlsruhe: "Wenn der Pieper los geht, bin ich weg"

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Lebensretter-Schulung in Karlsruhe: "Wenn der Pieper los geht, bin ich weg"

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    Drei Wochen lang sitzen die Teilnehmer beim Lehrgang mit Norbert Köhler. Viele von ihnen opfern dabei ihren Jahresurlaub.
    Drei Wochen lang sitzen die Teilnehmer beim Lehrgang mit Norbert Köhler. Viele von ihnen opfern dabei ihren Jahresurlaub. Foto: km

    Bereits zum zehnten Mal lädt das DRK-Ausbildungszentrum in Grötzingen zum Lehrgang. 16 vorwiegend junge Leute sind dieses Mal mit dabei, die meisten von ihnen haben bereits Erfahrung als ehrenamtliche Helfer. Vor ihnen liegen 160 Stunden Ausbildung - für drei Wochen lernen sie hier Theorie und Praxis, um im Notfall "entsprechende weiterführende Maßnahmen ergreifen zu können", wie Lehrgangsleiter Norbert Köhler erklärt. 

    "Viele haben sich für diesen Lehrgang drei Wochen Urlaub genommen", erzählt Kreisausbildungsleiter Andreas Jordan im Gespräch mit ka-news. Regelmäßig seien die Lehrgänge in Karlsruhe gut besucht.

    Helfer überbrücken wichtige Minuten

    In verschiedenen Lerneinheiten sollen die Helfer auf Situationen vorbereitetet werden, die über die Routine hinausgehen. "Die Teilnehmer sollen lernen, vitale Bedrohungen zu erkennen und zu beurteilen, um so die richtigen Maßnahmen zu ergreifen", erklärt Norbert Köhler, "dafür benötigen sie ein höheres theoretisches Wissen". 

    So sollen die Rettungshelfer nicht nur die Zeit überbrücken, bis der Notarzt eintrifft, sondern diesem auch im Anschluss assistieren können. Das sei eine "zusätzliche, unentgeltliche Dienstleistung" für den Patienten. Und wenn kein Ehrenamtlicher vor Ort ist? "In 95 Prozent der Fälle kann der Patient darauf hoffen, dass er noch vor dem Eintreffen des Notarztes Hilfe erhält", so Andreas Jordan, "ansonsten ist der Rettungsdienst ohnehin schon unterwegs". Am Ende des Lehrgangs steht dann eine Prüfung, bei der ein Gremium das Wissen der Teilnehmer schriftlich und praktisch auf die Probe stelle. "Man kriegt den Abschluss nicht geschenkt", so Lehrgangsleiter Köhler. 

    Retter opfern ihre Freizeit: "Das gehört einfach dazu"

    Doch nicht nur für den Lehrgang, sondern auch später müssen vor allem die Ehrenamtlichen ihre Freizeit immer wieder opfern. Im Gegensatz zur Feuerwehr könne das DRK seine Ehrenamtlichen nicht vom Arbeitsplatz wegholen, erklärt Jordan. "Wenn die ehrenamtlichen Helfer gerufen werden, dann geschieht das in ihrer Freizeit", so der Kreisausbildungsleiter weiter, "das kann täglich passieren". 

    Ein Opfer, das die angehenden Rettungshelfer aber gern zu zahlen scheinen. "Meine Freundin hat sich schon daran gewöhnt", erzählt Teilnehmer Maximilan Bickel, "wenn der Pieper los geht, dann bin ich weg. Und das weiß sie auch". Ihm mache es Spaß, Menschen zu helfen, "daher lasse ich gerne auch mal ein paar Stunden Schlaf sausen", so Bickel weiter. So sieht das auch Fabian Feldmann: "Das gehört einfach dazu. Man muss sich immer vor Augen halten, warum man das Ganze macht."

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