Bereits vergangenen Mittwoch hatte der Landeschef die "dringende Empfehlung" ausgesprochen, eine Maske in der Öffentlichkeit zu tragen. Nun hat sich die Landesregierung in einer Kabinettssitzung für die Einführung einer konkreten Maskenpflicht entschieden - auch, weil immer mehr Bundesländer diesen Schritt bereits gegangen sind, unter anderem auch die direkten baden-württembergischen Nachbarn Hessen und Bayern.
Maskenpflicht gerade jetzt durch Öffnungen der Geschäfte sinnvoll
"Ich war schon lange für diese Entscheidung", erklärt Kretschmann bei einer Pressekonferenz am Dienstag. "Gerade jetzt, wo die Geschäfte wieder öffnen und mehr Menschen den ÖPNV nutzen und der Mindestabstand nicht immer eingehalten werden kann, kann eine Bedeckung von Mund und Nase helfen, die Verbreitung des Corona-Virus zu bremsen."

Das sei auch die einhellige Meinung aller Fachleute. "Auch wenn sie nicht genau sagen können, wie stark der Schutz bei den sogenannten Alltagsmasken ist - das hängt von der Qualität ab", so der Ministerpräsident.
"Zur Not reicht auch mal ein Schal"
Dennoch müsse nun niemand spezielle medizinische Schutzmasken tragen, diese sollen nach Ansicht Kretschmanns weiter den Altenheimen und Krankenhäusern vorbehalten werden. Eine einfache selbst genähte oder gekaufte Maske reiche völlig aus - "und zur Not reicht bis dahin auch mal nur ein Schal oder ein Tuch. Das hat ja wohl jeder daheim".
Wichtig: Kontaktverbot und Abstandsregeln nicht aufgehoben
Wichtig aber sei, betont der Ministerpräsident, das Kontaktverbot und die Abstandsregel gilt auch mit Maskenpflicht weiterhin unverändert. "Man sollte nicht glauben, man hat einen einfachen Mundschutz und muss deswegen die Abstände nicht mehr einhalten - das ist nicht Sinn der Sache", sagt der Grünen-Politiker.

Die Maskenpflicht müsse "on top" zu den Abstandsregeln gelten, nur dann bringe es einen zusätzlichen Gewinn. "Wenn man das konsequent befolgt, sind wir auch bei weiteren Öffnungen auf der sicheren Seite", so Winfried Kretschmann.
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