Vorsicht Kontrolle: Kürzlich warnte ein Mitglied der Karlsruher Schwarzfahrer-Gruppe in Facebook: "Kontrolleure in S4 oder S5 ab Karlsruhe Durlach Bahnhof". Ein anderer machte auf Kontrolleure in Linie "1 durlach zwischen mühlburger tor und euro" aufmerksam. Die Gruppe hat bereits über 270 Mitglieder.
Sechs Millionen Euro Verlust
Der KVV gibt sich angesichts der Existenz der Gruppe gelassen. "Wir messen dem keine große Bedeutung bei, da im Stadtgebiet Karlsruhe nur in kurzen Sequenzen kontrolliert wird und die Prüfer schnell in eine andere Straßenbahnlinie und Richtung umsteigen", teilte eine KVV-Sprecherin auf ka-news-Anfrage mit. Der Weg der Prüfer sei daher auf das gesamte KVV-Netz gesehen nicht nachvollziehbar. Zudem sei bekannt, dass die Kontrolleure täglich 24 Stunden lang im Einsatz seien. So sind nach KVV-Angaben jeden Tag 40 Prüfer im gesamten Netz des KVV unterwegs, nachts 20.
Jährlich werden im gesamtem KVV-Netz 1,9 Millionen Fahrgäste kontrolliert. Davon werden etwa 28.000 Schwarzfahrer erwischt - das sind etwa 1,5 Prozent aller kontrollierten Personen. Der KVV schätzt die durch Schwarzfahrer entstandene Verluste auf über sechs Millionen Euro jährlich. Das Schwarzfahren habe nach Auffassung des KVV in den vergangenen Jahren aber nicht zugenommen. Die Anzahl sei "gleichbleibend".
Facebook-Gruppe will keine Straftaten unterstützen
Das Fahren ohne gültige Fahrkarte wird im Beamtendeutsch "Beförderungserschleichung" genannt und gilt in Deutschland als Straftatbestand. Fahrgäste des KVV, die keinen Fahrschein vorzeigen können, müssen 40 Euro bezahlen und riskieren eine Anzeige bei der Polizei.
Der Gründer der Facebook-Gruppe betont indes, er wolle keine Straftaten unterstützen. Die Gruppe diene "lediglich der Aufzeichnung von Kontrollieraktivität und deren eventueller Effizienz".
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