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Karlsruhe: Kritik an Miro-Plänen: Angst vor mehr Stickoxiden durch neues Gaskraftwerk

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Kritik an Miro-Plänen: Angst vor mehr Stickoxiden durch neues Gaskraftwerk

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    Raffinerie Miro
    Raffinerie Miro Foto: ps

    Nach Ansicht der Planer soll das GUD-KraftwerkRessourcen einsparen, klimaschonende Energieerzeugung ermöglichen und zum Teil die durch den Atomausstieg wegfallenenden Energieerzeuger ausgleichen. Neben der hohen Flexibilität und Energieeffizienz sei ein weiterer Vorteil von Gaskraftwerken, dass deutlich weniger Kohlendioxid-, Staub- und Schwefelemissionen entstünden als bei der Kohleverbrennung. Aber auch die Planer rechnen mit einem höheren Ausstoß an Stickoxiden als bisher.

    Luft in Karlsruhe ist bereits stark belastet

    Die Karlsruher Grünen im Gemeinderat stehen dem angestrebten Bau eines Gas- und Dampfkraftwerks im Rheinhafen grundsätzlich offen gegenüber. Allerdings machen die zu erwartenden zusätzlichen Stickoxidbelastungen durch ein neues Gas- und Dampfkraftwerk den Grünen Sorgen. "Die Vorbelastung der Karlsruher Luft ist heute schon hoch", so Fraktionssprecherin Bettina Lisbach. "Bei den Stickoxiden werden die EU-Grenzwerte in verschiedenen Stadtteilen bereits überschritten, und mit RDK8 wird sich das noch verschlimmern. Deshalb wollen wir, dass für jedes neue Kraftwerk, das ans Netz geht, alte Anlagen abgeschaltet werden."

    "Die Region Karlsruhe ist bereits heute sehr stark mit Luftschadstoffen belastet, so dass die Vorgaben der EU-Luftreinhalterichtlinie nicht eingehalten werden können", sagt auch  BUND-Landesvorsitzende Brigitte Dahlbender, "im kommenden Jahr soll als weitere Schadstoffquelle das Kohlekraftwerk RDK 8 ans Netz gehen". Eine Genehmigung des Miro-Kraftwerks sei nur vorstellbar, wenn gewährleistet werden könne, dass dennoch insgesamt eine Reduktion der Schadstoffemissionen erfolge.

    Die FDP-Fraktion hingegen begrüßt das Projekt: "Es stärkt den Energiestandort Karlsruhe und soll zu einem Gemeinschaftsprojekt des Stadtwerke-Netzwerkes Trianel, der Miro, unseren Stadtwerken und auch weiteren Interessenten entwickelt werden", erläutert Fraktionsvorsitzende Rita Fromm. Mit seiner Gesamtleistung bis zu 1200 MW und einem Wirkungsgrad bis zu 90 Prozent leiste es außerdem einen Beitrag zur Versorgungssicherheit. "Es ist die Antwort auf die Energiewende durch die Abschaltung von Block 2 des AKW Phillippsburg", so Fromm. Darüber hinaus sichere modernste Technik wirtschaftlichere Stromerzeugung.

    Die Bürgerinitiative Müll und Umwelt Karlsruhe befürchtet: Das neue Kraftwerk "würde die Stickoxidbelastung in der Region weiter erhöhen, statt sie zu reduzieren." In einer Pressemitteilung heißt es dazu: "Eine Raffinerie mutiert zum Stromversorger und hängt sich ein Umweltmäntelchen um: Greenwashing auf allen Kanälen. So sehr wir ein Gaskraftwerk (keinerlei schädliche Feinststäube, weniger Kohlendioxid und weniger Stickoxide) anstelle des Kohleblocks als Übergangslösung bei der Energiewende begrüßt hätten: Das nun angekündigte Kraftwerk kommt Jahre zu spät, da ja jetzt RDK 8 mit zusätzlich 6.000 Tonnen Stickoxiden ans Netz geht."

    Siehe auch:

    Karlsruher Miro-Raffinerie: 900-Millionen-Euro-Kraftwerk für die Energiewende

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