Die Planungen für eine weitere Brücke über die Kriegsstraße begann Anfang der 1970er-Jahre: 1972 wurde zunächst provisorisch eine Holzbrücke gebaut, die über die Kriegsstraße führte. Ein Jahr später begannen die Bauarbeiten der heutigen Fußgängerbrücke die 1974 eröffnet wurde und seitdem den südlichen und nördlichen Teil der Ritterstraße verbindet, die durch die Karlsruher Hauptverkehrsachse unterbrochen wird. Nach Fertigstellung der Kombilösung sollen mehrere, ebenerdige Fußgänger-Inseln für die sichere Querung der künftigen Bahntrasse sorgen.
Bereits seit Wochenbeginn ist die Fußgängerbrücke an der Ritterstraße gesperrt und wird für den Abriss am Wochenende vorbereitet. Noch gehört die Brücke zum Karlsruher Stadtbild, am Samstagabend wird sie zunächst in sechs einzelne Teile zersägt und anschließend mit einem Kran abtransportiert werden.
Kriegsstraße bis Montagmorgen gesperrt
Los geht der Brücken-Abriss laut der Bauherrin, der Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (Kasig), um 21 Uhr. Die Abrissarbeiten werden sich über den gesamten Sonntag erstrecken und sollen bis spätestens Montag, 5 Uhr, beendet sein.
Während dieser Zeit wird die Kriegsstraße in dem Bereich der Brücke voll gesperrt. Umleitungsstrecken werden eingerichtet und entsprechend ausgeschildert. Ansonsten können Fußgänger, Rad- und Autofahrer die Kriegsstraße vor und nach dem Abrisstermin wie gewohnt nutzen.
Vorbereitend zum Abriss wurden die Fahrbahnen in Richtung auf Höhe der Lammstraße bereits verlegt, um Platz für das Baufeld in der Mitte zu schaffen. Weitere Einschränkungen soll es nicht geben: Die Ein- und Ausfahrten zur Lamm- und Ritterstraße bleiben erhalten. Zur Querung der Kriegsstraße steht die Fußgängerbrücke Lammstraße weiterhin zur Verfügung.
Schon im April will die Kasig mit dem Bau des Autotunnels beginnen. In mehreren Bauabschnitten soll in ein 1,6 Kilometer langer Tunnel entstehen. Gebaut wird - im Unterschied zum Stadtbahntunnel unter der Kaiserstraße - in offener Bauweise, das heißt ohne Tunnelvortriebsmaschine.
Der Vorteil dieser Bauweise: Laut Bauherren minimiert sich die Anzahl unvorhersehbarer Ereignisse, welche den Tunnelbau verzögern können. Der Autotunnel ist der zweite Teil der Karlsruher Kombilösung. Die dort ausgegrabene Erde soll an verschiedenen Orten entlang des Rheins unweit von Karlsruhe verwendet werden. Etwa in Germersheim für die Sanierung des Rheindamms.