Astronomie-Fans aus Karlsruhe aufgepasst! Von Mitte Januar bis Mitte Februar kann der Komet C/2022 E3 (ZTF) beobachtet werden. Bislang konnte der Himmelskörper mit einem Fernglas gesichtet werden. Einen Schweif werden die Himmelsbeobachter aber nicht ausmachen können, wie Andreas Kammerer von der Astronomischen Vereinigung Anfang Januar gegenüber ka-news.de erklärt.

"Selbst dann muss man momentan noch genauer hinschauen, um ihn als kleine, diffuse Wolke ausmachen zu können. Der Komet passiert am 12. Januar seinen sonnennächsten Punkt in der Sonnendistanz von 166 Millionen Kilometer (Erddistanz: 110 Millionen Kilometer) und erreicht dabei seine maximale Aktivität. Danach nähert er sich stetig der Erde und passiert diese am 2. Februar in der Distanz von 42 Millionen Kilometer", schreibt Kammerer in einem schriftlichen Statement an ka-news.de.
Und obwohl bis Anfang Februar die Aktivität von C/2022 E3 (ZTF) zurückgegangen sein dürfte, erreicht er - aufgrund der deutlich geringeren Distanz zur Erde - zu diesem Zeitpunkt seine maximale Helligkeit.
Beobachten mit bloßem Auge nicht möglich
Ein Problem gibt es dabei dann aber doch: Mit dem bloßem Auge wird der Komet wohl nicht zu erkennen sein. "Seine Helligkeit wird auf eine Fläche von knapp Vollmondgröße verteilt. Deshalb dürfte er wohl nur von Spezialisten als vollmondgroße matte Wolke mit dem bloßem Auge erkannt werden. Im Fernglas ist er allerdings gut sichtbar, doch muss man die Position kennen, um ihn im recht engen Gesichtsfeld eines Fernglases zu finden", erklärt Kammerer.
Um die Erfolgschancen auf eine Sichtung zu erhöhen, empfiehlt Kammerer - neben der passenden Ausrüstung - auch einen geeigneten Standort. "Da er eher wie eine kleine matte Wolke erscheinen wird, sollte man unbedingt außerhalb von Karlsruhe nach ihm suchen. Unter dem städtischen Himmel ist der Kontrast zwischen Komet und aufgehelltem Himmelshintergrund sehr viel geringer", so der Experte.

Wichtig ist beim Ausschau halten auch die Uhrzeit: Der Komet bewege sich aktuell durch die Sternbilder Nördliche Krone und Bärenhüter und sei somit morgens am östlichen Himmel gegen 6.30 Uhr am besten zu sehen.
"Aufgrund seiner geringer werdenden Distanz zur Erde steigt seine tägliche Bewegung am Himmel bis Anfang Februar stetig an. In den drei Wochen zwischen dem 20. Januar und dem 10. Februar bewegt er sich durch die Sternbilder Drache, Kleiner Bär, Giraffe, Fuhrmann bis ins Sternbild Stier", so Kammerer weiter.
Highlight ab dem 20. Januar
Das Highlight folgt dann ab dem 20. Januar. Ab da sei der Komet dann praktisch die ganze Nacht am nördlichen und ab dem 30. Januar bereits am frühen Abend am östlichen Himmel zu sehen.

Als Beobachtungspunkt eigne sich auch die Sternwarte Karlsruhe am Max-Planck-Gymnasium, die Kammerer gemeinsam mit den Mitgliedern der Astronomischen Vereinigung der Fächerstadt betreut. Einschränkungen gibt es aber auch hier.
Ende Februar ist das Spektakel dann vorbei
"Auch hier ist der Himmel aufgrund der städtischen Lichtverschmutzung deutlich aufgehellt, sodass sich der Komet nur als matte Wolke mit geringem Kontrast zum Hintergrund präsentieren wird", schreibt Kammerer.
Ab Februar wird das Licht des Kometen dann schwächer und der Abstand zur Erde größer. Ende Februar ist er dann nur noch in Teleskopen auszumachen. Mehr Infos zum Kometen und seiner Position gibt es auf der Website der Astronomischen Vereinigung Karlsruhe.
Hinweis: Kommentare geben nicht die Meinung von ka-news wieder. Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen. Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!