Irgendwie nimmt man es Mentrup ab, als er sagt: "Das Projekt wächst einem ans Herz". Vorher hat der Oberbürgermeister erklärt, wie es immer wieder während der letzten Monate sehr stressige Phase gegeben habe, und dass er trotz mancher Rückschläge nach wie vor zuversichtlich sei. In Karlsruhe sei ein "wirklich gutes Team" vor Ort.
Ab dem 18. November sei die Kaiserstraße wieder komplett befahrbar, der dann gültige Fahrplan werde sich wohl zwei Jahre nicht mehr wesentlich ändern. Ab Mitte 2014 sei der Autoverkehr in der Kriegsstraße "stark beeinträchtigt" - Mentrup meint: "Da steht uns was bevor."
Kriegsstraße ab Mitte 2014: "Da steht uns was bevor"
Im Herbst 2014 komme die 80-Meter-Bohrmaschine, die dann ein Jahr brauche, um den 1,4 Kilometer langen Tunnel unter der Stadt zu graben. Da komme eine "Durststrecke" auf die Karlsruher zu. 2016 werde man dann mit dem Tunnel unter der Kaiserstraße fertigsein. Im Jahr 2018 würden zwei Drittel der Bahnen im Tunnel fahren, "dann wird es entspannter zugehen".
Dann erläutert Mentrup nochmals die positiven Auswirkungen, die sich durch das Projekt der Kombilösung für Karlsruhe ergäben: Eine "echte Fußgängerzone" werde die Fußgänger und die Geschäfte "begeistern". Zweifelsohne werde dennoch die U-Strab eine Umgewöhnung sein. Doch: "Der Bahnverkehr gehört unter die Fußgängerzone." Mentrup wirbt an diesem Abend um Verständnis und einen langen Atem der Karlsruher: "Wir werden auch weiterhin Ihre Unterstützung brauchen." Es lohne sich jedoch, das Projekt mit Motivation auch weiterhin anzugehen.
860 Millionen Euro: Kombilösung wird teurer als geplant
Auch für ausländische Ingenieure sei die momentane Bausituation in Karlsruhe hochinteressant. Die Fächerstadt stehe im "Fokus der Fachöffentlichkeit". Angesprochen auf die Kostenentwicklung erklärte Mentrup, die aktuellste Prognose von rund 788 Millionen müsse wohl nach oben korrigiert werden, aktuell ginge man von 860 Millionen Euro aus. Die Gründe für den Anstieg könne er aufgrund der Komplexität aktuell noch nicht nennen, werde diese aber noch nachliefern, so Mentrup gegenüber ka-news. 2002 waren noch 495 Millionen Euro für das Projekt veranschlagt worden.
Mentrup sagt gegenüber ka-news, auf die Frage, mit welcher Sicht die Karlsruher aktuell auf die Situation in ihrer Stadt blicken würden: "Die Karlsruher blicken mit der Gewissheit, dass die Verkehrssituation an vielen Stellen nicht einfacher wird, aber auch mit der Gewissheit, dass die Kaiserstraße als Haupteinkaufszentrum wieder besser erreichbar wird auf die Lage. Und mit der Grundstimmung, dass die Kombilösung ein gutes Projekt ist - man diese Bauphase jetzt aber einfach durchhalten muss."
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