Kürzlich war bekannt geworden, dass die Stadtverwaltung mit zwei möglichen Kostenszenarien plant. In der ersten Variante belaufen sich die Folgekosten der Kombilösung nach Fertigstellung jährlich auf rund 20 Millionen Euro, in der zweiten Variante betragen diese etwa 30 Millionen Euro. Die Gemeinderatsfraktion der Grünen hatte diese Prognose als "alarmierend" bezeichnet.
Die erste Variante sieht vor, dass die während der Bauzeit entstandenen Mehrkosten für die Kombilösung zu 60 Prozent durch den Bund und zu 20 Prozent durch das Land gefördert werden. Damit entstehen laut der Kalkulation rund 20 Millionen Euro Folgekosten pro Jahr. Die Prognose der Verwaltung reicht bis ins Jahr 2028.
Kostenkalkulation nach der Fertigstellung
Oberbürgermeister Frank Mentrup sieht die erste Variante als die deutlich realistischere an. Beim Pressegespräch sagte der OB am Freitag: "Wir gehen fest davon aus, dass die erste Variante gilt." Dieser Kostenansatz, der unter anderem von der Höhe der Fördergelder von Bund und Land abhängt, gelte seit Baubeginn und sei Grundlage aller Betrachtungen, betonte Mentrup.
Die Kostenkalkulation für die Jahre nach der Fertigstellung schließt neben den Baukosten auch die Kosten für den laufenden Betrieb der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) ein. In der ersten Variante werden diese mit durchschnittlich rund vier Millionen Euro pro Jahr veranschlagt.
Gesamtkosten derzeit etwa bei 905 Millionen Euro
Genau in diesem Kostenblock sehen die Verantwortlichen, anders als der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Johannes Honné, die Möglichkeit zu sparen: "Einsparungen sind vor allem im Bereich der Fahrer und der Fahrzeuge möglich", sagt der kaufmännische Geschäftsführer der VBK, Alexander Pischon. Bereits heute sei man dabei, das gesamte Betriebskonzept zu überprüfen.
Insgesamt betragen die Kosten der Kombilösung laut OB Mentrup derzeit etwa 905 Millionen Euro. Der städtische Anteil beträgt bei der ersten Variante nach Angaben von VBK-Geschäftsführer Pischon rund 336 Millionen Euro. Die zweite Variante würde die Stadtkasse dagegen mit rund 421 Millionen Euro belasten. Im April endet die Ausschreibung für das zweite Teilprojekt, den Tunnel in der Kriegsstraße. Es gilt als wahrscheinlich, dass sich die Kostenprognose dann erneut verändert.
Die ausführlichen Unterlagen der Stadtverwaltung zu den Folgekosten der Kombilösung finden Sie hier unter Top 21! (Link führt zu PDF auf Seite der Stadt Karlsruhe)