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Karlsruhe: Kombilösung: OB Mentrup mit Helm und Weste am Baufeld Durlacher Tor

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Kombilösung: OB Mentrup mit Helm und Weste am Baufeld Durlacher Tor

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    Oberbürgermeister Frank Mentrup (links) machte sich am Durlacher Tor ein Bild von den Bauarbeiten. Technische Details erläuterte dabei der technische Projektleiter der Arge Stadtbahntunnel Marko Schimmelpfennig.
    Oberbürgermeister Frank Mentrup (links) machte sich am Durlacher Tor ein Bild von den Bauarbeiten. Technische Details erläuterte dabei der technische Projektleiter der Arge Stadtbahntunnel Marko Schimmelpfennig. Foto: (feb)

    Thomann begrüßte bei regnerischem Wetter viele interessierte Bürger, um den "überwältigenden Baufortschritt" zu begutachten. Unter die Besucher gesellte sich auch OB Mentrup, um sich selbst ein Bild vom Baufeld am Durlacher Tor zu machen.

    Kombilösung: Durlacher Tor zeigt Früchte der Arbeit

    Mitte März kündigte das neue Stadtoberhaupt an, die Kaiserstraße zwischen dem Kronen- und Marktplatz sieben Monate für den Bahnverkehr zu sperren. Bis zu 15 Monate Bauzeitverkürzung erhofft sich Mentrup durch diese Maßnahme. Schon vor Amtsantritt kündigte er an, dass das Thema Kombilösung große Wichtigkeit genieße und er es sofort angehen wolle. Nun informierte er sich vor Ort am größten Baufeld der Kombilösung, dem Durlacher Tor, selbst über die Baufortschritte.

    "Hier am Durlacher Tor kann man die Früchte der Arbeit sehen", erklärte Marko Schimmelpfennig, technischer Leiter der Arge Stadtbahntunnel. Doch nicht nur deswegen sei das Baufeld zwischen Universität und der Kirche Sankt Bernhard ein besonderes: "Hier wird die Tunnelbohrmaschine starten", sagte er. Bereits jetzt lässt sich auf dem Baufeld erahnen, wie die aus Richtung Durlach kommenden Bahnen vor dem Durlacher Tor in den Untergrund eintauchen. Doch bevor sich die insgesamt über 80 Meter lange Tunnelbohrmaschine durch das Erdreich fressen kann, stehen noch viele weitere Arbeiten an.

    2014 könnte die Tunnelbohrmaschine starten

    So beschäftigen sich die Spezialisten der Arge derzeit mit der Baugrubensicherheit und in Kürze mit der Absenkung des Grundwasserspiegels, um weitere innere Bauwerke in Angriff zu nehmen. Auf der 380 Meter langen Strecke vom Gottesauer Platz kommend, auf der die Bahnen dann ihre Abfahrt über die Rampe in den Tunnel vorbereiten werden, ist derzeit Munitionssuche angesagt. Bei vielen kleinen Bohrungen bis sechs Meter Tiefe wird dort nach metallischen Gegenständen gesucht. In dieser Gegend komme es dann ab Mai zu einem höheren Lärmaufkommen, bedauerte Schimmelpfennig. Ab dann sollen nämlich in diesem Gebiet Spundwände eingebracht werden.

    Mitte oder Ende 2014 soll dann die Tunnelbohrmaschine zum Einsatz kommen: "Das ist der frühst mögliche Termine am Durlacher Tor. Aber da wollen wir hin!", bekräftigte Schimmelpfennig. Aus zwei Teilen bestehend wird die 85 Meter lange Maschine dann unter der Erde in zwei Schächten zusammengesetzt. Zwölf Meter wird der Schildkopf der Maschine lang sein, der sich durch das Erdreich graben soll. Der Nachzug mit Kabeln und technischem Equipment ist demnach über 60 Meter lang. Für den Aufbau der großen Maschine rechnen die Experten derzeit drei Monate ein. Der Schildvortrieb unter der Kaiserstraße bis zum Kaiser Wilhelm Denkmal am Mühlburger Tor soll dann rund zehn Monate dauern, so Schimmelpfennig. Während der Schildkopf dort demontiert werden soll, wird der Nachzug über Gleise zurück ans Durlacher Tor gezogen.

    Kommt die U-Bahn auch in Richtung Waldstadt und Hagsfeld?

    Einmal in Betrieb könne die Maschine bis zu zehn Meter täglich vorankommen und dabei 700 Kubikmeter Erdreich ausheben. "Insgesamt werden 140.000 Kubikmeter Aushub gefördert, bei der Kombilösung", so der Experte Schimmelpfennig weiter, am Durlacher Tor sind es 30.000. Ziel sei es, das ausgehobene Erdreich in den Karlsruher Kreislauf zu bringen. Aber auch Verkäufe nach Holland an ein Dammbauprojekt seien beispielsweise denkbar. Auf die Sperrung der Kaiserstraße ging Schimmelpfennig ebenfalls ein: "Die Sperrung ist das Ergebnis von zwei Jahren Planung." Zwar sei dadurch nicht die ganze Zeitverzögerung wieder reinholbar, aber "vieles davon". Der Schildvortrieb könne mindestens ein Jahr vorher beginnen. "Statt Juli 2019 können wir nun schon im April 2018 mit Tunnel und dem Südabzweig am Marktplatz fertig werden", ergänzte Mentrup. Gerade im Hinblick auf die Fördergelder sei das enorm wichtig, so das Stadtoberhaupt.

    Eine kleine Zukunftsvision für ein wachsendes Karlsruhe konnte Schimmelpfennig bereits am Mittwochnachmittag geben: Vor der Kirche Sankt Bernhard wurde bereits ein optionaler Zugang zum Tunnelbauwerk eingeplant und umgesetzt. Dieser könnte eine weitere unterirdische Bahnverbindung in Richtung Hagsfeld und Waldstadt möglich machen. "Das ist dann was, wenn Karlsruhe eine Million Einwohner hat", sagte Schimmelpfennig augenzwinkernd.

    Hier gibt's mehrInformationen zur Kombilösung

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