Die Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (Kasig) hat die Kostenentwicklung fortgeschrieben - aber zunächst nur die Entwicklung der Baukosten und die auch nur bis zum Jahresende 2014. Lagen die Ende des vergangenen Jahres für das Jahresende 2014 prognostizierten Baukosten für den Stadtbahntunnel bei 503,4 Millionen Euro und für den Straßentunnel Kriegsstraße bei 201,3 Millionen Euro, so liegen die Kosten nach der aktuellen Prognose vom April dieses Jahres bei 524,4 Millionen Euro beziehungsweise bei 224,4 Millionen Euro. Das teilt die Kasig in einer Pressemitteilung mit.
U-Bahntunnel 21 Millionen, Straßentunnel 23 Millionen Euro mehr
Die Steigerung um 21 Millionen Euro beim Stadtbahntunnel resultiert laut Kasig "im Wesentlichen aus der intensivierten Bautätigkeit mit zusätzlichen Leistungen, aufwendigen Verkehrssicherungsmaßnahmen und hohen baubegleitenden Qualitätsanforderungen." Genauere Aussagen für die Kriegsstraße, deren Prognose um 23 Millionen Euro höher ausfalle, könne aber erst nach dem Bekanntwerden des Ausschreibungsergebnisses getroffen werden, so die Kasig.
"Die Aktualisierung der Prognose mit Abschluss der Baumaßnahme im Jahr 2019 der Gesamtherstellungskosten in einer Höhe von 868,8 Millionen Euro, in denen auch Finanzierungskosten, Personalkosten der Kasig sowie Marketingkosten enthalten sind, erfolgt ebenfalls erst im Spätjahr, wenn durch das Ausschreibungsergebnis für den Rohbau des Straßentunnels Kriegsstraße mehr Kostensicherheit erreicht wird", heißt es weiter.
Vorbereitung für Sperrung Europaplatz
Unterdessen laufen die Vorbereitungen für die Sperrung des Europaplatzes und der am Mühlburger Tor anstehenden Baumaßnahmen auf Hochtouren: So wird ab Montag (12. Mai) die ehemalige Haltestelle Mühlburger Tor abgebrochen, um das Baufeld für die an dieser Stelle geplante Rampe frei zu machen. Am Europaplatz wird die Baugrube über dem fertiggestellten Deckel der künftigen unterirdischen Haltestelle verfüllt. Gleichzeitig verlegen die Stadtwerke Karlsruhe dort Gas-, Strom- und Wasserleitungen. Der Umschluss neuer Gas- und Wasserleitungen ist im Bereich der künftigen unterirdischen Haltestelle Lammstraße und des westlichen Teils des Gleisdreiecks bereits erfolgt. In einem anderen Teil dieser Baustelle laufen noch Verankerungsarbeiten. Das Eindüsen der Hochdruckinjektions-Sohle (HDI-Sohle) in einem weiteren Teilfeld wird in dieser Woche abgeschlossen.
Ebenfalls diese Woche finden laut Pressemeldung die Straßenbauarbeiten in der südlichen Waldhornstraße am Berliner Platz ein Ende, während die Pflasterarbeiten noch einige Tage in Anspruch nehmen. Am Durlacher Tor werden die Aushubarbeiten unter dem Deckel, die Verankerungen der Schlitzwände und oberirdisch auch das Anlegen der Fundamente für die Montage der Tunnelvortriebsmaschine fortgesetzt. Die Fußgängerbrücke über dem kleinen Tunnelabschnitt zwischen der künftigen Haltestelle und der künftigen Rampe in der Durlacher Allee ist entfernt worden und durch einen "normalen" Fußgängerüberweg auf der aufgeschütteten Baugrube ersetzt worden.
Während auf dem Marktplatz das Herstellen der Schlitzwände in Schichten rund um die Uhr fortschreitet, wird die Sohle nördlich des Ettlinger Tors bereits verankert und südlich des Ettlinger Tors die Qualitätssicherung vorgenommen. Weiter südlich im Bereich des künftigen Tunnelabschnitts zwischen Ettlinger Tor und Kongresszentrum sowie im Bereich des Baufelds für die Haltestelle Kongresszentrum entstehen die Schlitzwände. In den nächsten Tagen beginnt an der Haltestelle Kongresszentrum das Einbringen der so genannten Weichgel-Sohle: Im Unterschied zu der bisher verwendeten HDI-Sohle muss die Weichgel-Sohle wegen der nicht so tief im Erdreich liegenden Haltestelle Kongresszentrum weniger aufwendig „eingedüst“ werden und kommt auch ohne Verankerung aus.
In der Kriegsstraße gehen die Arbeiten ebenfalls weiter: Ab Montag, 19. Mai, wird der von der Ludwig-Erhard-Allee stadteinwärts fahrende Autoverkehr über den asphaltierten Mittelstreifen geleitet - aber zweispurig, so dass keine größeren Beeinträchtigungen zu erwarten sind. Auch die Radfahrer behalten ihre Fahrspur. Auf die bereits gesperrte Rechtsabbiegespur von der Rüppurrer Straße in die Kriegsstraße in Richtung Ludwig-Erhard-Allee müssen die Autofahrer noch einige Tage verzichten, da dort Telekommunikationsleitungen vor dem dortigen Einkaufszentrum verlegt werden. Die Vorbereitungen für den Kanal- und Fernwärmeleitungsbau auf der südlichen Seite der Kriegsstraße in Höhe Landratsamt haben wie geplant begonnen.
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