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Karlsruhe: KMK plant Einschnitte

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KMK plant Einschnitte

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    Die zugleich durchgeführte Neubesetzung von drei Aufsichtsratsplätzen habe aber nichts mit der geplanten Neustrukturierung der KMK zu tun, so Finanzbürgermeister Manfred Groh, der dem Aufsichtsrat des Gesellschaft vorsteht: "Das ist eine ganz normale Neubesetzung, die turnusgemäß erfolgt ist." Zu grundsätzlichen Fehlentscheidungen der Unternehmensführung wollte er keine Stellung beziehen: "Bis zum 16. November werden wir einen Wirtschaftsplan vorlegen. Dann wird entschieden, ob wir die Hilfe eines externen Gutachters in Anspruch nehmen."

    Wirtschaftlage in Deutschland erschwert Kostendeckung

    Ingo Wellenreuther, Bundestagsabgeordneter und Kreisvorsitzender der Karlsruher CDU, hatte Anfang August ein "knallhartes Management" gefordert, um die Bilanz der Messe positiver zu gestalten (ka-news berichtete). Ob die bislang beschlossenen Maßnahmen ausreichen, dieses Ziel zu erreichen, wollte er zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht beantworten: "Dafür fehlen mir im Moment einfach die nötigen Hintergrundinformationen." Eine Senkung der Kosten hält er aber nach wie vor für unerlässlich: "Das müssen die Verantwortlichen besser in den Griff bekommen." Die Messe habe aber auch dann eine Existenzberechtigung, wenn weiterhin Verluste gemacht werden sollten: "Die Bedeutung der Messe für den Standort Karlsruhe kann gar nicht unterschätzt werden. Wie ein Magnet zieht sie die Aufmerksamkeit der Wirtschaft auf unsere Region." Über 14 Millionen Euro dürfe dieser "Magnet" aber nicht kosten.

    Laut Groh hätten die Beratungen erneut gezeigt, wie komplex sich die wirtschaftliche Situation der Messe darstelle. Obwohl die Zahl der Vermietungen fast doppelt so hoch ist wie ursprünglich erwartet, sei in den nächsten Jahren nicht mit "schwarzen Zahlen" zu rechnen: "Die Betriebskosten wurden unterschätzt. Allein der Aufbau der Stände ist mit einem weitaus höheren Aufwand verbunden als eingeplant." Außerdem sei die Konkurrenz zwischen den verschiedenen Messestandorten extrem hart: "Die Standmieten decken unsere Kosten kaum. Natürlich versuchen auch die Aussteller die Preise so niedrig wie möglich zu halten." In der letzten Zeit machten sich darüber hinaus auch die hohen Ölpreise bemerkbar: "Das sind alles Faktoren, die für die KMK nicht vorhersehbar waren."

    Muss die Messe rentabler sein als das Wildparkstadion?

    Groh stellte klar, dass der Nutzen der Messe nicht nur in barer Münze berechnet werden dürfe: "Auch das Staatstheater oder das Wildparkstadion verursachen Unkosten. Dennoch würde niemand eine Schließung verlangen." Es stelle sich die Frage, ob die Messe überhaupt kostendeckend betrieben werden könne und müsse: "Eine klare Kostennutzenrechnung aufzustellen ist in diesem Fall sehr schwierig. Vielleicht sind wir einfach mit den falschen Erwartungen an die Sache herangegangen." Nichtsdestoweniger sieht die vorläufige Finanzplanung vor, dass die Messe bis zum Jahr 2009 Gewinne abwirft.

    Entlassungen seien vorerst nicht zu erwarten: "Sämtliche Einsparungen im Personalbereich sollen sozialverträglich und ohne betriebsbedingte Kündigungen vorgenommen werden." Außerdem ist eine Entlastung der Betriebskosten durch den Einbau einer Tribüne in der "dm-Arena" geplant. Prüfaufträge hierzu wurden bereits am Samstag vergeben. KMK-Geschäftsführer Claus Hähnel genügten diese beiden Maßnahmen, um der Zukunft "mit Optimismus" entgegenzusehen.

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