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Karlsruhe/Tübingen: KIT-Mitarbeiter endlich gerettet - aber: Wer darf eigentlich eine Höhle erforschen?

Karlsruhe/Tübingen

KIT-Mitarbeiter endlich gerettet - aber: Wer darf eigentlich eine Höhle erforschen?

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    Ein Helikopter der deutschen Bundespolizei landet am Untersberg. Foto: N. Armer
    Ein Helikopter der deutschen Bundespolizei landet am Untersberg. Foto: N. Armer

    Zwölf lange Tage hat es gedauert, dann konnte der verunglückte Höhlenforscher Johann Westhauser aus der Riesending-Höhle gerettet werden. Am Pfingstsonntag hatte er bei einem Steinschlag ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Der Gerettete, der als technischer Mitarbeiter für Angewandte Physik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) arbeitet, wird derzeit notfallmedizinisch in der Unfallklinik Murnau versorgt.  

    Auch seine Kollegen atmen auf: "Wir sind sehr erleichtert und glücklich über die erfolgreiche Rettung unseres Mitarbeiters und Kollegen. Wir wünschen ihm im Namen aller Mitarbeiter des KIT, dass er sich bald erholt und wieder ganz gesund wird", teilte KIT-Präsident Professor Holger Hanselka mit. Wie die dpa meldet, sei der Verletzte auf dem Weg der Besserung. 

    Höhlenrettung Baden-Württemberg: "Solche Fälle sind selten"

    "In der Regel kann jeder eine Höhle erforschen, solange diese nicht gesperrt ist", erklärt Matthias Leyk, der zweite Vorsitzende und Einsatzleiter der Höhlenrettung Baden-Württemberg, im Gespräch mit ka-news. Allerdings brauche es vorab die Genehmigung des Grundstücksbesitzers. 

    Wenn es dann aber zu einem Unfall kommt, kann die Rettung des Verunglückten "eine anspruchsvolle Angelegenheit" sein. Der Fall des verunglückten Höhlenforschers in der Riesending-Höhle zeige, wie schwierig eine Rettung aus einer sogenannten Schachthöhle werden kann. "Ein Problem sind Engstellen. Als gesunder Mensch kommt man gut durch, verletzt man sich aber, können diese auf einmal zum Hindernis werden", so Leyk.

    Daher benötige man für einen solchen Einsatz ein höhlenerfahrenes Team, das die beispielsweise die medizinische Betreuung übernimmt, Flaschenzüge einrichtet oder, wie auch im Fall des verunglückten KIT-Mitarbeiters geschehen, die Kommunikation mit der Einsatzleitung herstellt. Eine weitere wichtige Aufgabe ist der Kälteschutz: "In Höhlen ist es frisch", erzählt Leyk, "Die Retter schützen den Verletzten dann mit Wärmezelten und Isomatten vor der Auskühlung."

    Unfälle wie die der in Bayern seien aber relativ selten und würden meistens auch glimpflich ausgehen. "Wenn es deutschlandweit zu einem oder zwei Fällen jährlich kommt, dann ist das schon viel", so Leyk. Ein Fall dieser Größenordnung ist ihm bisher noch nicht begegnet.   

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