In diesen Tagen, wenn das Thermometer über die 30 Grad Marke hinaus klettert, schuften die Bauarbeiter auf dem Marktplatz in der prallen Sonne. Dort ist der Umbau in vollem Gange. Seit letzter Woche wird auf dem Platz der Bodenbelag aus schweren, weißen Granitplatten verlegt

Marktplatz-Umbau im Juni
Bild: Thomas Riedel

Einen angenehmen Job haben die Arbeiter bei dieser Hitze wohl nicht, denn Schatten gibt es auf dem Platz rund um die Pyramide keinen. Und: Wenn der Marktplatz in rund eineinhalb Jahren fertiggestellt ist, wird sich das auch nicht unbedingt ändern, denn: In den Planungsentwürfen des Büros "Mettler Landschaftsarchitektur", das mit der Gestaltung des Marktplatzes beauftragt wurde, sind keine Bäume, die im Sommer Schatten spenden könnten, vorgesehen. 

Keine Bäume auf dem Marktplatz

Das ist allerdings nichts Neues: Auch vor dem Beginn der Bauarbeiten fehlte auf dem Platz von Bäumen jede Spur, das bestätigt die Stadt Karlsruhe auf Nachfrage von ka-news.de. Das hat einen einfachen Grund: "Unter rund Dreiviertel der Fläche des Marktplatzes liegt direkt das unterirdische Bauwerk der U-Bahn-Haltestelle", sagt Martin Kissel, Leiter des Tiefbauamtes Karlsruhe im Gespräch mit ka-news.de.

Martin Kissel (l.), Leiter des Tiefbauamtes, und Oberbürgermeister Frank Mentrup. | Bild: Thomas Riedel

An machen Stellen messe der Platz zwischen dem Boden und dem Bauwerk nur 80 Zentimeter - zu wenig, um dort Bäume pflanzen zu können. Dennoch werden im Zuge der Neugestaltung der Innenstadt an anderer Stelle neue Bäume gepflanzt: In der Fußgängerzone auf der Kaiserstraße wird eine doppelte Baumreihe entstehen. "Das bedeutet, in der Kaiserstraße wird es nach dem Umbau deutlich mehr Bäume geben als heute", so Kissel. 

Neugestaltung Innenstadt

Dennoch ändert das nichts daran: Im Sommer, wenn die Sonne auf den Marktplatz scheint, wird es dort wohl sehr heiß werden. Wie möchte die Stadt für Abkühlung sorgen, damit sich die Bürger künftig auch an warmen Tagen dort aufhalten können?

Wasserspiel soll für Abkühlung sorgen

Zum einen wird ein in den Boden eingelassenes Wasserspiel installiert. Direkt vor der Pyramide wird das Wasser aus 31 Düsen aus dem Boden schießen. "Die Wasserspiele sind nicht nur für Kinder eine begehbare Erlebnisfläche, sondern sorgen durch die Zerstäubung eine angenehme Abkühlung im Sommer", sagt Oberbürgermeister Frank Mentrup.

So soll der Marktplatz nach seiner Umgestaltung aussehen.
So soll der Marktplatz nach seiner Umgestaltung aussehen. | Bild: Stadtplanungsamt Karlsruhe/Mettler Landschaftsarchitekten

Nur für Schatten wird das Wasserspiel nicht sorgen können. Während in der Mitte des Platzes deshalb wohl kein schattiges Plätzchen zu finden sein wird, werden vor den dort ansässigen Gastronomiebetrieben Hülsen für Schirmständer in den Boden eingebaut. "So werden große Schirmständer vor den Gebäuden für Schatten sorgen", sagt Martin Kissel. 

Tiefbauamtsleiter Martin Kissel im ka-news.de-Video-Interview:

Video: Lena Kube

Pflanzenkübel sollen für etwas Schatten sorgen

Auch wenn schattenspendende Bäume auch künftig auf dem Marktplatz vergeblich gesucht werden: Etwas Grün wird das Areal doch bekommen. "Neben den Bänken werden große Pfanzenkübel stehen und etwas Schatten spenden", teilt die Stadt Karlsruhe mit. In den insgesamt 27 Kübeln wird Oleander gepflanzt, der bis zu drei Meter hoch werden soll.

Webcams Marktplatz

Bis der neu gestaltete Marktplatz fertig sein wird, wird es noch ein wenig dauern. Der Umbau ist erst im April gestartet. Ziel ist, die Bauarbeiten auf dem Marktplatz bis Ende 2020 zu beenden. "Wir sind sehr gut im Zeitplan, es könnte sogar der Fall sein, dass wir etwas früher fertig sein werden", so Martin Kissel. Wann genau das sein wird, wird wahrscheinlich gegen Ende dieses Jahres feststehen.

Per Joystick den neuen Marktplatz erkunden: Infopoint wurde eröffnet

Im Foyer des Rathauses wurde ein digitaler Infopoint zur Neugestaltung des Marktplatzes eröffnet. Wie bei einem Videospiel können sich Interessierte per Joystick in Ego-Perspektive über die Fläche des Marktplatzes navigieren und sie erkunden.

Gestaltet hat dieses kleine Videospiel das Ingenieurbüro "mach:idee". Die Datengrundlage für die Spieleumgebung stammt zum einen vom Liegenschaftsamt, zum anderen von den Plänen des Entwurfes für die Neugestaltung. "Es ist im Gespräch, die Spielfläche noch um die Kaiserstraße zu erweitern", sagt Rüdiger Mach gegenüber ka-news.de.

Bild: Thomas Riedel
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