Uwe Konrath wirkt zufrieden. Stolz verkündet er am Dienstagabend, dass man im geregelten Ablauf der Bauarbeiten vorankomme: "Wir sind relativ gut im Zeitrahmen." Dabei sei ursprünglich die Sperrung der östlichen Kaiserstraße gar nicht vorgesehen gewesen.
Aus Zeitgründen sei man aber nicht umhin gekommen, verschiedene Baufelder zusammenzulegen, damit effizienter gearbeitet werden könne: "Es werden auch Großbohrgeräte eingesetzt", da sei es einfacher gewesen, die östliche Kaiserstraße vorübergehend zu sperren. Mitte Oktober 2014 werde man dann "den Tunnelschlag schaffen" können, so Konrath.
"Metrostav" baut auch Prager U-Bahn
Vorsorglich seien kleine Instrumente zur Erschütterungsmessung am Montag in der Pyramide am Marktplatz eingebaut worden, die "bis zu Zehntelmillimetern genau" Erschütterungen und Veränderungen festhalten würden.
Konrath kommt auch auf die Pleite der "Alpine Bau Deutschland" zu sprechen. Die Insolvenz des Unternehmens habe laut Kasig-Chef nur einen Verlust von zwei Tagen für die Bauzeit bedeutet. Er zeigt sich zuversichtlich, was die Firma angeht, die die Arbeiten übernimmt. Die Firma "Metrostav" komme aus Tschechien, dort würde sie unter anderem die Prager U-Bahn ausbauen. Dies spreche für die Kompetenz der Firma: "Wir denken, da kann uns jetzt nichts mehr passieren." Der tschechische Baukonzern hat die Alpine-Tochter BeMo Tunnelling kürzlich übernommen.
Verkürzung der Bauzeit von bis zu 15 Monaten
Insgesamt würde durch die Kaiserstarßen-Sperrung eine Verkürzung der Bauzeit von bis zu 15 Monaten erreicht, so Konrath. Der Zeitgewinn ergebe sich aus der Tatsache, dass die die Bauunternehmen die Möglichkeit hätten, auf mehreren größeren Baufeldern gleichzeitig zu arbeiten. Mit den Arbeiten am Südabzweig des Marktplatzes werde noch dieses Jahr begonnen. Aber verbindliche Angaben zum Zeitmanagement könne auch er nicht machen, da immer wieder kleiner Zwischenfälle, die die Arbeiten aufhielten, vorkämen: So sei am Montag aus Versehen Zementstaub ins Museum am Markt gelangt, "Teppiche wurden beschmutzt" - es seien kulturhistorische Sachverständige im Einsatz.
Warum die Arbeit am Europaplatz auf der Baustelle ungefähr zwei Monate brach gelegen habe, erklärt Konrath mit dem Argument, dass die Arbeiter der Baufirma in Berlin auf einer anderen Baustelle gebraucht worden seien. Eine nette Anekdote hat er aber noch parat: Das Container-Schwimmbad in der Kaiserstraße habe es immerhin bei einen großen Boulevardzeitung unter die "20 kuriosesten Schwimmbäder der Welt" geschafft.